Inflation in Großbritannien im Juni auf 3,6 Prozent gestiegen

(AFP) Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind im Juni überraschend stark gestiegen. Die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat lag bei 3,6 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte.

Im Mai waren die Preise um 3,4 Prozent gestiegen.

Die Statistiker verwiesen auf die Entwicklung der Kraftstoffpreise: In diesem Juni seien diese nur leicht gesunken, während es im Vergleichsmonat im Jahr 2024 einen starken Preisabfall gegeben hatte.

Lindsay James, Analystin bei Quilter, führt den Preisanstieg auch auf die von der Labour-Regierung beschlossene Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zurück, die im April in Kraft getreten war.

Die Inflation "zeigt keine Anzeichen für eine schnelle Rückkehr zum Ziel der Bank of England (BoE) von zwei Prozent", erklärte sie. Das erhöhe nun den Druck auf die Regierung.

Die britische Finanzministerin Rachel Reeves, räumte ein, dass es "noch viel zu tun" gebe.

"Ich weiß, dass die Arbeitnehmer weiterhin mit den hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben", erklärte sie. Sie muss jedoch zugleich den britischen Haushalt ausgleichen und dafür in den kommenden Monaten möglicherweise weitere Steuererhöhungen ankündigen.

Die Inflation im Juni - die höchste seit Januar 2024 - reihe sich ein in eine "wachsende Liste von Signalen, die auf eine schwache Erholung hindeuten", erklärte Richard Flax, Analyst bei Moneyfarm.

Weitere Punkte seien die frühen Anzeichen einer Abschwächung des Arbeitsmarktes und der leichte, aber unerwartete Rückgang der britischen Wirtschaftsleistung im Mai.

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