Rom verkündet Einigung mit Brüssel im Streit um Strandbad-Konzessionen

(AFP) Die italienische Regierung hat eigenen Angaben zufolge im Streit um die Konzessionen für die Strandbäder in Italien mit der EU-Kommission eine Einigung erzielt. Es sei eine Lösung gefunden worden, die ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit, den Markt für mehr Wettbewerb zu öffnen, auf der einen und dem Schutz der derzeitigen Pächter auf der anderen Seite darstellt, erklärte die Regierung in Rom am Mittwoch.

Die mit Brüssel vereinbarte Reform sieht demnach vor, dass die derzeitigen Strandbad-Konzessionen noch bis September 2027 gültig sind, spätestens im Juni desselben Jahres jedoch neu ausgeschrieben werden müssen.

Die neuen Konzessionen sollen dann eine Laufzeit von fünf bis 20 Jahren haben, um neuen Pächtern eine Amortisierung ihrer Investitionen zu ermöglichen.

Die Konzessionen für die Strandbäder in dem Land liegen in vielen Fällen schon seit Generationen in den Händen von Familienbetrieben.

Viele Pachtverträge verlängern sich automatisch. Schätzungen zufolge kassiert der Staat dabei 115 Millionen Euro pro Jahr.

Tausende Pächter stellen eine Vielzahl von Dienstleistungen zur Verfügung, von den Sonnenschirmen und Liegen über Duschen bis zu Bars und Restaurants - häufig zu sehr hohen Preisen.

Die EU versucht schon seit mehr als einem Jahrzehnt, mehr Wettbewerb an den Stränden durchzusetzen, ohne dass die wechselnden Regierungen in Rom dieser Forderung nachkamen.

Dies änderte sich allerdings zum Ende des vergangenen Jahres, als aufgrund einer Entscheidung des obersten italienischen Verwaltungsgerichts die Pachtverträge ausliefen. Seitdem betreiben die Pächter ihr Geschäft in einer rechtlichen Grauzone.

kbh/ma