Israelische Armee meldet Angriff auf Marinestützpunkt der Hisbollah in Beirut

(AFP) Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag mehrere Militäreinrichtungen der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Unter den Zielen in der Hauptstadt Beirut sei auch ein "zentraler Stützpunkt der Hisbollah-Marineeinheit" gewesen, "in dem die Hisbollah militärische Schnellboote lagerte", erklärte die Armee.

Auch ein Trainingszentrum und ein Übungsgebiet seien angegriffen worden, hieß es weiter.

Das libanesische Gesundheitsministerium teilte unterdessen mit, bei einem israelischen Angriff in der Nähe eines Krankenhauses im Süden Beiruts seien 13 Menschen getötet worden, unter ihnen ein Kind.

57 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz teilte ihrerseits mit, sie habe israelische Stellungen in Vororten von Tel Aviv angegriffen, darunter den Geheimdienst-Stützpunkt "Glilot". Zudem habe sie Raketen auf den Marine-Stützpunkt "Stella Maris" nordwestlich der nordisraelischen Küstenstadt abgefeuert.

Das israelische Militär erklärte, im Zentrum Israels seien etwa fünf Geschosse aus dem Libanon identifiziert worden, von denen "der Großteil" abgefangen worden sei.

Auch in der Region Obergaliläa und den nördlichen Golanhöhen hätten die Alarmsirenen geheult, teilte das Militär mit. Dort seien etwa 15 aus dem Libanon abgefeuerte Geschosse identifiziert worden, die entweder abgefangen wurden oder in Freiflächen einschlugen.

Laut Militär gab es zunächst keine Hinweise auf Todesopfer oder Verletzte.

Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die mit der Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen Israel eröffnet.

Israel beschoss in Reaktion darauf Ziele im Libanon.

Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe im Libanon deutlich verstärkt. Zudem startete sie vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze im südlichen Teil des Nachbarlands gegen Hisbollah-Stellungen.

ma/kol