Angehörige israelischer Hamas-Geiseln unterbrechen Netanjahu-Rede
(AFP) In Israel haben Angehörige von Hamas-Geiseln lautstark eine Rede von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während der Gedenkfeierlichkeiten zum 7. Oktober unterbrochen. Netanjahu stand während der Zeremonie in Jerusalem regungslos am Rednerpult, während die Zuhörer in der Menge schrien und ihn mehr als eine Minute lang unterbrachen, wie am Sonntag in einer Live-Übertragung der Rede anlässlich des Jahrestags des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres nach dem jüdischen Kalender zu sehen war.
"Mein Vater wurde ermordet", schrie einer der anwesenden Familienangehörigen demnach immer wieder.
Für Sonntag wurden im katarischen Doha neue Verhandlungen zwischen Israel, den USA und Katar erwartet, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen.
Zuletzt wuchs der Druck auf die israelische Regierung hinsichtlich eines Abkommens zur Freilassung der Geiseln, die sich nach mehr als einem Jahr noch immer in der Gewalt der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen befinden.
Nach der Tötung von Hamas-Führers Jahja Sinwar Anfang Oktober wuchs die Hoffnung, eine Einigung zu erzielen.
Kritiker werfen Netanjahu jedoch vor, die indirekten Verhandlungen zu verschleppen.
Nach Angaben von Israels Verteidigungsminister Joav Gallant sind zur Geisel-Freilassung "schmerzhafte Zugeständnisse" nötig. "Nicht alle Ziele können allein durch Militäreinsätze erreicht werden", sagte Gallant am Sonntag in einer Rede.
Am 7. Oktober 2023 hatten Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen mehrere Orte und ein Musikfestival im Süden Israels angegriffen.
Nach israelischen Angaben wurden insgesamt 1206 Menschen getötet, darunter auch mehrere der 251 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln. Von den Geiseln werden derzeit noch 97 im Gazastreifen festgehalten, 34 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor.
Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 42.900 Menschen getötet. Die Vernichtung der Hamas ist erklärtes Kriegsziel Israels.
kas/cp
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