Hinrichtung von Deutsch-Iraner Sharmahd: EU droht Teheran mit Konsequenzen

(AFP) Die Europäische Union hat die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd auf das Schärfste verurteilt und Teheran Konsequenzen angedroht. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell schrieb am Dienstag im Onlinedienst X, es würden Maßnahmen als Reaktion auf die Exekution des EU-Bürgers Sharmahd geprüft.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte dem Iran mit "schwerwiegenden Folgen" für die "Ermordung" des Doppelstaatsbürgers gedroht.

Borrell erklärte weiter, die EU sei unter allen Umständen gegen die Todesstrafe. Sie sei ein "Verstoß gegen das Recht auf Leben und die ultimative Verweigerung menschlicher Würde".

Borrell drückte den Angehörigen Sharmahds sein Beileid aus. Er stehe in Kontakt mit der Bundesregierung, betonte der Spanier.

Die iranische Justiz hatte am Montag erklärt, dass Jamshid Sharmahd hingerichtet worden sei.

Der in den USA lebende Oppositionelle war nach Angaben seiner Familie im August 2020 bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst verschleppt worden. Im Februar 2023 wurde er im Iran zum Tode verurteilt.

Die iranische Justiz warf Sharmahd unter anderem vor, 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein.

lob/yb