Gaza-Konferenz: Guterres warnt vor Hungersnot und ruft zum Handeln auf
(AFP) UN-Generalsekretär António Guterres hat die internationale Gemeinschaft während einer humanitären Konferenz für den Gazastreifen zum dringenden Handeln aufgerufen. Die Situation in dem vom Krieg zerstörten Palästinensergebiet sei "entsetzlich und apokalyptisch", hieß es am Montag in einer in seinem Namen bei der Konferenz in Kairo verlesenen Rede.
Die Staaten müssten "die Grundlage für einen dauerhaften Frieden in Gaza und im gesamten Nahen Osten" schaffen.
Guterres verwies auf die verheerenden Folgen des Konflikts und den dringenden Bedarf an internationalen Maßnahmen. Zahlreiche Menschen litten an Unterernährung, eine Hungersnot stehe "unmittelbar bevor".
Auch das Gesundheitssystem sei zusammengebrochen. Der UN-Generalsekretär kritisierte die strengen Beschränkungen bei der Bereitstellung von Hilfsgütern und nannte das derzeitige Volumen der Lieferungen "völlig unzureichend".
Nach einer Zählung des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) gelangten im vergangenen Monat pro Tag nur 65 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen, vor dem Krieg waren es demnach durchschnittlich 500. Internationale Hilfsorganisationen haben Israel wiederholt vorgeworfen, die Hilfe zu blockieren.
Israel selbst macht mangelnde Organisation vor Ort ür Probleme bei der Verteilung von Hilfsgütern verantwortlich.
UNRWA-Chef Philippe Lazzarini betonte auf der Konferenz in Ägypten, dass seine Organisation "weiterhin das Rückgrat der humanitären Hilfe" in Gazastreifen sei. Er rief dazu auf, einen "soliden internationalen rechtlichen und politischen Rahmen" für die Fortsetzung der Hilfe zu schaffen.
Für Deutschland reiste Staatsminister im Auswärtigen Amt, Tobias Lindner (Grüne), nach Kairo.
Er forderte Israel vor seiner Abreise auf, ausreichend Hilfsgüter in den Gazastreifen zu lassen. Das Land sei "in der Pflicht, seine Versprechen, Gaza mit humanitärer Hilfe zu fluten, nun endlich einzulösen und ausreichend humanitären Zugang zu allen Zeiten zu gewähren".
Großbritannien kündigte zusätzliche humanitäre Hilfen in Höhe von umgerechnet 22 Millionen Euro den Gazastreifen an.
Zudem forderte Entwicklungsministerin Anneliese Dodds Israel auf, den "ungehinderten Zugang von Hilfsgütern" in den Gazastreifen zu gewährleisten.
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel ausgelöst worden, bei dem israelischen Angaben zufolge 1207 Menschen getötet worden waren.
Als Reaktion geht Israel seitdem massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, seitdem mehr als 44.400 Menschen getötet.
lt/dja
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