Motiv unklar: Was zum mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg bisher bekannt ist
(AFP) Vier Tage vor Heiligabend hat ein mutmaßlicher Anschlag mit mehreren Toten und vielen Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg Deutschland erschüttert. Das Motiv des mutmaßlichen Täters, der mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt raste, ist bislang unklar.
Ein Überblick über die bisher bekannten Hintergründe:
Was passierte am Samstagabend?
Der Täter fuhr nach Polizeiangaben am Freitagabend kurz nach 19.00 Uhr mit einem Auto "mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt" und erfasste dabei zahlreiche Menschen.
Nach Aussage von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) handelte es sich bei dem Tatfahrzeug um einen Leihwagen mit Münchner Kennzeichen.
Auf in mehreren Medien verbreiteten Videoaufnahmen ist die Festnahme des mutmaßlichen Täters zu sehen. Ein Polizist ruft mit vorgehaltener Waffe "Leg dich hin, die Hände auf den Rücken".
Einen kurzen Moment später kommen weitere Einsatzkräfte hinzu und umstellen den am Boden liegenden Verdächtigen.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll der Täter unter Drogen gestanden haben, bestätigt wurde das bisher nicht. Hinweise auf ein zweites, möglicherweise mit der Tat im Zusammenhang stehendes Auto bestätigen sich nicht.
Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
Wie viele Opfer gibt es?
Haseloff sprach am Samstagmittag von mindestens fünf Toten und mehr als 200 Verletzten, davon seien viele "schwerst- und schwerverletzt".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte in Magdeburg, fast 40 Menschen seien "so schwer verletzt, dass man große Sorge ums sie haben muss". Unter den Toten sind mindestens ein Erwachsener und ein Kleinkind.
Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.
Was ist bisher über den mutmaßlichen Täter bekannt?
Es handelt sich um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Arzt aus Saudi-Arabien.
Mehrere Medien benannten den Mann als Taleb A., der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sei.
A. kam nach seinem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden saudi-arabischen Pass am 5. November 1974 zur Welt.
Er ist Schiite und stammt aus dem Osten des Landes. In seinem Heimatland studierte er Psychologie, bevor er nach Deutschland ging.
Dorthin kam er, weil er sich vom Islam lossagte und seither verfolgt fühlte. In einem AFP-Interview vor zwei Jahren stellte er sich mit den Worten vor: "Ich bin ein saudischer Atheist." Auch in dem Interview beschimpfte er den Islam.
Der 50-Jährige hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel in Deutschland.
Er lebte zuletzt in Bernburg im Salzlandkreis und arbeitete in seinem Beruf als Arzt.
Was ist über das Motiv bekannt?
Die Hintergründe liegen bisher im Dunkeln.
Interviews und Onlineaktivitäten zeichnen von A. das Bild eines Mannes, der den Islam ablehnt und mit der AfD sympathisiert.
Noch vor wenigen Jahren gab sich A. als Aktivist, der von ihren Männern unterdrückten Frauen in Saudi-Arabien zur Flucht verhelfen wollte und dazu auf einer Webseite auch über das deutsche Asylsystem informierte.
Im Jahr 2019 erschienen in Deutschland und auch international mehrere Interviews und Berichte über sein Agieren.
In den vergangenen Jahren fiel A. in den sozialen Medien vor allem auch durch verschwörungstheoretische Äußerungen auf.
Berichten zufolge bekundete er in Beiträgen im Onlinedienst X auch seine Sympathie zur AfD.
Werden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft?
Zahlreiche Städte reagierten auf den mutmaßlichen Anschlag mit verschärften Sicherheitsvorkehrungen vor allem rund um Weihnachtsmärkte.
So ist die Polizei unter anderem in Hamburg, Leipzig und Halle an der Saale mit mehr Personal und teilweise auch mehr Fahrzeugen präsent und sichert vor allem Zufahrtswege. Der Weihnachtsmarkt in Erfurt, der nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg am Freitagabend geräumt wurde, öffnete am Samstag wieder, das Bühnenprogramm entfällt aber aus Pietätsgründen.
Auch Hessen, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen verstärkten die Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten
hex/mt
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