Nach Weihnachtsbaum-Verbrennung in Zentralsyrien: Demonstrationen in Damaskus
(AFP) Die Verbrennung eines Weihnachtsbaums in Zentralsyrien hat am Dienstag nach Angaben eines Journalisten der Nachrichtenagentur AFP Demonstrationen in den christlichen Nachbarschaften von Damaskus ausgelöst. "Wir fordern die Rechte der Christen", skandierten die Demonstrierenden bei ihrem Marsch durch die Straßen der Hauptstadt in Richtung des Sitzes des orthodoxen Patriarchats in Bab Tscharki.
Einige von ihnen trugen Holzkreuze, andere hissten die syrische Unabhängigkeitsfahne mit drei Sternen, die von den neuen Machthabern in Damaskus übernommen wurde.
Es gebe "unter dem Deckmantel von Einzelfällen" viel "Ungerechtigkeit gegen die Christen", sagte ein Protestteilnehmer zur AFP.
"Wenn man uns nicht erlaubt, unseren christlichen Glauben in unserem Land zu leben, wie es früher der Fall war, dann haben wir hier keinen Platz mehr, fuhr er fort.
Die Proteste wurden ausgelöst durch die Verbreitung eines Videos in den Onlinenetzwerken, auf dem zu sehen war, wie vermummte Kämpfer den Christbaum der mehrheitlich christlich-orthodoxen Stadt Sukailabija nahe Hama in Brand setzten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien handelte es sich bei den Kämpfern um Ausländer aus der Dschihadistengruppe Ansar al-Tawhid.
Kämpfer unter Führung der islamistischen HTS-Miliz hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien beendet. Assad, dem Entführung, Folter und Ermordung von Andersdenkenden vorgeworfen werden, floh nach Russland. Er stellte sich stets als Beschützer der Minderheiten im mehrheitlich sunnitischem Syrien dar.
In einem weiteren, in den Onlinenetzwerken stark verbreitetem Video ist ein religiöser Vertreter der HTS-Miliz zu sehen, der den örtlichen Bewohnern zusichert, dass die Täter keine Syrer seien und bestraft würden. "Der Baum wird bis morgen früh wieder aufgestellt und beleuchtet", erklärte er an der Seite von Pfarrern und unter den Rufen der Bewohner.
HTS-Anführer Mohammed al-Dscholani, der inzwischen unter seinem bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa auftritt, hat erklärt, dass die syrische Übergangsregierung alle Syrer sowie die staatlichen Institutionen schützen werde.
oer
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