(AFP) Drei Monate nach den umstrittenen Wahlen in Mosambik ist Oppositionsführer Venâncio Mondlane aus dem Exil zurückgekehrt. Der 50-Jährige, der das ostafrikanische Land im Oktober verlassen hatte, landete am Donnerstag am Flughafen der Hauptstadt Maputo und erklärte sich zu Gesprächen über das umstrittene Wahlergebnis bereit.
Am Mittwoch kommender Woche soll der designierte Präsident Daniel Chapo vereidigt werden.
Mondlane hatte sich nach der Präsidentschafts- und Parlamentswahl im Oktober zum Sieger erklärt und zu Widerstand gegen den "manipulierten" Urnengang aufgerufen. Bei den Protesten starben nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation aus Mosambik rund 300 Menschen, vor allem durch Schüsse der Polizei.
Nach UN-Angaben flohen tausende Menschen vor der Gewalt in die Nachbarländer, vor allem nach Malawi.
Im Dezember bestätigte das Oberste Gericht des Landes den umstrittenen Wahlsieg der Regierungspartei Frelimo. Demnach entfielen auf den Frelimo-Kandidaten Chapo gut 65 Prozent der Stimmen, Mondlane kam nur auf rund 24 Prozent.
Der bisherige Präsident Filipe Nyusi durfte nach zwei Amtszeiten in Folge nicht wieder antreten.
Die Frelimo-Partei regiert den 33-Millionen-Einwohner-Staat im Südosten Afrikas seit der Unabhängigkeit des Landes von Portugal vor einem halben Jahrhundert. Chapo rief Ende Dezember zum Gewaltverzicht auf und kündigte an, "der Präsident aller" Mosambikaner sein zu wollen.
Nach Mondlanes Landung kam es in Maputo jedoch erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen seinen Anhängern und der Polizei. Beobachter befürchten eine neue Welle der Gewalt, sollte Mondlane festgenommen werden.
mid/lt
© Agence France-Presse