(AFP) Zwei Landegeräte aus den USA und Japan sind auf dem Weg zum Mond: Eine Rakete vom Typ Falcon 9 des Raumfahrtunternehmens SpaceX brachte die beiden Mondlander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace und "Resilience" der japanischen Firma Ispace am Mittwoch vom US-Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral aus ins All.
Die Landegeräte sollen an den Erfolg des texanischen Unternehmens Intuitive Machines anknüpfen, das im vergangenen Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond geschickt hatte.
Bis dahin war nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden eine Mondlandung gelungen, angefangen mit der Sowjetunion im Jahr 1966.
Im Rahmen des Commercial Lunar Payload Services-Programms der US-Raumfahrtbehörde Nasa arbeiten derzeit mehrere US-Unternehmen an Mondlandegeräten. Die USA wollen noch in diesem Jahrzehnt erneut Menschen auf den Mond bringen und dort eine dauerhafte Präsenz errichten.
Dies gilt als Grundlage für Missionen zum Mars.
"Jeder Meilenstein, den wir vollenden, wird wertvolle Daten für künftige Missionen bringen und dazu beitragen, die USA und unsere internationalen Partner an der Spitze der Weltraum-Erforschung zu halten", erklärte der Chef von Firefly Aerospace, Jason Kim.
Fireflys Mondlander "Blue Ghost" soll laut Plan in 45 Tagen im Bereich des Mons Latreille, einer Vulkanstruktur im Mare Crisium, auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite landen.
An Bord sind zehn Nasa-Geräte, die wissenschaftliche Untersuchungen vornehmen sollen, unter anderem zur Magnetosphäre des Erdplaneten und zum Mondstaub.
Das japanische Landegerät "Resilience" wird vier bis fünf Monate unterwegs sein, bis es im Mare Frigoris im hohen Norden des Mondes landet.
An Bord ist neben verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten der Mini-Rover "Tenacious", der von der Ispace-Tochterfirma Ispace-Europe aus Luxemburg entwickelt wurde. Das Gerät soll auf der Mondoberfläche umherfahren, Fotos machen und Material sammeln.
Voraussetzung für die ehrgeizigen Vorhaben ist eine erfolgreiche und "weiche" Landung auf dem Mond - angesichts der fehlenden Atmosphäre können keine Fallschirme eingesetzt werden und die Geräte können sich lediglich durch ihre Schubdüsen abfedern.
Eine weitere Hürde besteht darin, aufrecht auf der Mondoberfläche aufzusetzen.
Das Landegerät "Odysseus" von Intuitive Machines war nach der Landung im April 2024 umgekippt und konnte deshalb nur einen Teil seiner Untersuchungen vornehmen. Ähnlich erging es dem japanischen "Slim"-Landegerät im März 2024. Weil es schief landete, erhielten seine Solarpanele nicht genügend Sonnenlicht zur Stromerzeugung.
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