(AFP) Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,46 Milliarden Euro) für Notfallmaßnahmen gegen eine "beispiellose, globale Gesundheitskrise" gefordert. Die WHO benötige den Betrag, "um unsere lebensrettende Arbeit bei bekannten Notfällen zu unterstützen und schnell auf neue Krisen reagieren zu können", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag.
Die WHO schätzt, dass in diesem Jahr 305 Millionen Menschen dringende humanitäre Hilfe benötigen werden.
"Konflikte, Ausbrüche, klimabedingte Katastrophen und andere gesundheitliche Notfälle treten nicht mehr isoliert oder vereinzelt auf - sie sind unaufhörlich, sie überschneiden sich und sie werden immer stärker", erklärte Tedros.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Organisation 1,5 Milliarden Dollar gefordert.
Bei der Vorstellung der neuen Forderung erklärte Tedros, die WHO brauche das Geld, um 42 anhaltende Gesundheitsnotfälle zu bekämpfen.
Tedros hob die Arbeit der in über 150 Ländern vertretenen WHO in Konfliktregionen wie den besetzten palästinensischen Gebieten, der Demokratischen Republik Kongo oder dem Sudan hervor.
Zudem setze die Organisation Impfkampagnen um, bekämpfe Unterernährung und helfe, den Ausbruch von Krankheiten wie Cholera zu kontrollieren, erklärte er.
Tedros beklagte, dass es im Gesundheitssektor an Finanzierung mangele. Im Jahr 2024 sei gerade einmal 40 Prozent des Bedarfs gedeckt worden.
Ohne angemessene und nachhaltige Finanzierung müsse die WHO "die unmögliche Entscheidung treffen, wer dieses Jahr Hilfe erhält und wer nicht", erklärte Tedros.
Er appellierte an Spendernationen, die WHO dabei zu unterstützen, ein Rettungsanker zu bleiben, "der die Kluft zwischen Krankheit und Gesundheit, Verzweiflung und Hoffnung, Leben und Tod für Millionen Menschen weltweit überbrückt.
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