Angriff auf Goma: Staatschefs im Süden Afrikas fordern "nachhaltige Lösungen" für Konflikt
(AFP) Nach der Einnahme der Stadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo durch die von Ruanda unterstützte Miliz M23 haben die Staatschefs mehrerer Staaten im Süden Afrikas eine Lösung des Konflikts gefordert. "Ein Großteil unserer Aufmerksamkeit und unserer Bemühungen muss auf nachhaltige Lösungen gerichtet sein", sagte der Exekutivsekretär der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC), Elias Magosi, am Freitag auf einem SADC-Sondergipfel.
Die Staatschefs trafen sich in der simbabwischen Hauptstadt Harare.
An dem SADC-Gipfel sollte per Videoschalte auch der Präsident der DR Kongo, Félix Tshisekedi, teilnehmen. Der ruandische Präsident Paul Kagame dürfte dem Treffen hingegen fernbleiben.
Ruanda und DR Kongo sind Mitgliedsstaaten der SADC.
Der Staatschef von Simbabwe und derzeitige SADC-Präsident Emmerson Mnangagwa erklärte, die Organisation verurteile die "Angriffe der Aggressionskräfte auf das Schärfste".
Die Regierung der DR Kongo wirft Ruanda vor, es auf die Ressourcen im Osten der Demokratischen Republik Kongo abgesehen zu haben und deshalb die Miliz M23 bei ihrem Angriff auf Goma unterstützt zu haben.
Ruanda hingegen gibt an, im Osten der DR Kongo bewaffnete Gruppen ausrotten zu wollen, in denen sie eine Gefahr für das eigene Gebiet sehe. Diese Gruppen seien insbesondere von Vertretern der Volksgruppe der Huthi gegründet worden, die im Jahr 1994 am Völkermord an den Tutsi in Ruanda beteiligt gewesen seien.
Die wochenlangen Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo hatten am Sonntag ihren vorübergehenden Höhepunkt erreicht, als Kämpfer M23 und ruandische Soldaten in das Stadtzentrum von Goma eingedrungen waren.
Am Donnerstag rückten M23-Kämpfer in der Region Süd-Kivu weiter vor.
Nach Zählung der AFP wurden bei den Kämpfen in Goma mehr als hundert Menschen getötet und fast tausend weitere verletzt. Die an Bodenschätzen reiche Region Nord-Kivu und die Nachbar-Provinz Süd-Kivu sind seit mehr als drei Jahrzehnten von Konflikten geprägt.
Mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGOs) warfen unterdessen der EU vor, mit ihrer "inkonsequenten" Politik gegenüber Ruanda habe sie sich "mitschuldig" an der derzeitigen Eskalation gemacht.
Das aus rund 30 Organisationen bestehende NGO-Netzwerk Europa-Zentralafrika (Eurac) warf der EU unter anderem vor, im Jahr 2024 ein Abkommen zur Nutzung von Rohstoffvorkommen in Ruanda unterzeichnet zu haben, obwohl das Land damals von der internationalen Gemeinschaft bereits wegen seiner Unterstützung für die M23 verurteilt worden sei.
se/kü
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