Israel: Hamas-Inszenierung mit Geiseln "Verbrechen gegen die Menschlichkeit"
(AFP) Israels Präsident Isaac Herzog hat bestürzt auf die Art und und Weise der Freilassung von drei weiteren Geiseln durch die radikalislamische Hamas reagiert. Im Onlinedienst X sprach er am Samstag angesichts der Bilder der drei erschöpften und sichtlich abgemagerten Männer, die vor hunderten Schaulustigen an das Rote Kreuz übergeben wurden, von einem "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".
Die ganze Welt habe zusehen müssen, wie die Männer "hungernd mit ausgemergelten Gesichtern und leidend von gemeinen Mördern für ein zynisches und grausames Spektakel ausgebeutet werden", erklärte Herzog.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte die Bilder "schockierend" und kündigte an, das dies "nicht unbeantwortet" bleiben werde.
Vermummte Kämpfer der Hamas hatte die drei Geiseln - darunter der Deutsch-Israeli Ohad Ben Ami und die Familienväter Or Levy und Eli Sharabi - am Samstag in der Stadt Deir el-Balah im Zentrum des Gazastreifens freigelassen.
Vor einer Menge aus hunderten Schaulustigen wurden die Männer auf einem improvisierten Podium vorgeführt, wo sie eine Erklärung auf Hebräisch in ein Mikrofon sprechen mussten. Im Anschluss stiegen sie in ein Fahrzeug des Komitees des Internationalen Roten Kreuzes.
Eine Organisation der Familien der Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober sprach von Bildern, "die an die Fotos der Überlebenden der Shoah erinnerten".
Es war die fünfte Geiselfreilassung seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 19. Januar.
Die vorherigen Freilassungen waren auch inszeniert gewesen und von israelischer Seite scharf kritisiert worden.
Von den insgesamt 251 Menschen, welche die Hamas bei ihrem beispiellosen Großangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt hat, verbleiben nun noch 73 im Gazastreifen.
34 von ihnen sind nach Einschätzung des israelischen Militärs bereits tot.
Im Gegenzug zu der Freilassung der drei männlichen Geiseln sollten am Samstag mehr als 180 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freikommen. Laut einem Journalisten der Nachrichtenagentur AFP erreichte am Mittag ein Bus mit einer Gruppe der Freigelassenen die Stadt Ramallah im besetzten Westjordanland.
Dort wurden die Menschen, von denen einige in einem schlechten gesundheitlichen Zustand waren, von einer jubelnden Menge empfangen.
lt/jes
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