Palästinenser: Israels Armee tötet drei Zivilisten in Gaza und zwei Frauen im Westjordanland
(AFP) Im Gazastreifen haben israelische Soldaten am Sonntag nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde drei Zivilisten getötet. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden, "als die israelischen Besatzungskräfte in östlichen Gebieten der Stadt Gaza das Feuer auf Zivilisten eröffneten", erklärte der Sprecher der palästinensischen Zivilschutzbehörde, Mahmud Bassal.
Die israelische Armee erklärte, sie habe "Warnschüsse" auf Verdächtige abgegeben, die sich ihren Soldaten genähert hätten.
"Die Truppen sind mit Militärfahrzeugen vorgerückt", teilte die Armee weiter mit. "Es wurden mehrere Treffer festgestellt, nachdem die Schüsse abgegeben wurden." Die verdächtigen Palästinenser, die sich den israelischen Posten laut Armee genähert hatten, hätten sich daraufhin wieder zurückgezogen.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz warnte die Palästinenser im Gazastreifen davor, sich den israelischen Soldaten dort zu nähern.
"Israels Sicherheitspolitik in Bezug auf Gaza ist eindeutig: Jeder, der in die Pufferzone eindringt, wird den Preis dafür bezahlen", erklärte er. Israelische Soldaten überwachen eine Pufferzone entlang der Grenze zu Israel.
Israel werde auf "jede Art von Bedrohung" gegen Soldaten, das Grenzgebiet oder israelische Gemeinschaften mit "null Toleranz" reagieren, fügte Katz hinzu.
Bassal rief die palästinensische Bevölkerung dazu auf, sich an die offiziellen Anordnungen zu halten und den Osten der Stadt Gaza und israelische Armeestellungen zu meiden.
Im Rahmen der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen zogen sich die israelischen Streitkräfte am Sonntag aus den Netzarim-Korridor zurück.
Die rund sieben Kilometer lange Straße durchschneidet den Gazastreifen von der israelischen Grenze bis zum Mittelmeer. Am Vortag hatte die Hamas drei israelische Geiseln freigelassen.
Auch im besetzten Westjordanland gab es den palästinensischen Behörden zufolge am Sonntag weitere Tote.
Dem Gesundheitsministerium zufolge töteten israelische Soldaten zwei Frauen. Eine der Getöteten war demnach im achten Monat schwanger.
Das Ungeborene konnte nicht gerettet werden, da israelische Soldaten "den Transfer der Verletzten in ein Krankenhaus behindert" hätten, teilte das Ministerium weiter mit.
Die Schwangere sei bei ihrer Ankunft in einer Klinik ihren Verletzungen erlegen. Die 23-Jährige habe am frühen Morgen zusammen mit ihrem Mann versucht, vor den heranrückenden israelischen Truppen aus der Flüchtlingssiedlung Nur Schams im nördlichen Westjordanland zu fliehen.
"Sie wurden beschossen, als sie in ihrem Auto saßen", sagte ein Mitglied des Volkskomitees von Nur Scham der Nachrichtenagentur AFP.
Die zweite Frau wurde laut Gesundheitsministerium bei einem weiteren Vorfall in Nur Schams getötet. Einer Quelle aus dem Volkskomitee der Siedlung zufolge starb die 21-Jährige, als israelische Soldaten die Tür zum Haus ihrer Familie aufsprengten.
Der Vater der Frau sei verletzt worden.
Die israelische Armee erklärte, beide Vorfälle würden untersucht. Im Rahmen des Militäreinsatzes im Westjordanland hätten die Streitkräfte am frühen Sonntagmorgen mit dem Vorstoß auf Nur Scham begonnen.
Soldaten hätten auf "mehrere Terroristen" gezielt und mehrere Verdächtige festgenommen.
AFP-Bilder vom Sonntagmorgen zeigten, wie sich Armeebulldozer den Weg vorbei an anscheinend unbewohnten Häusern bahnen. In der Flüchtlingssiedlung leben normalerweise rund 13.000 Menschen dicht gedrängt.
Im vergangenen Monat hatte die israelische Armee eine große Offensive im Westjordanland mit dem Ziel gestartet, militante Palästinensergruppen aus dem Bereich um Dschenin zu vertreiben.
Die Flüchtlingssiedlung ist als Hochburg militanter Palästinenser bekannt. Seit Jahresbeginn wurden dabei laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium mindestens 70 Palästinenser getötet.
Der durch den beispiellosen Großangriff der islamistischen Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöste Krieg im Gazastreifen hatte auch die Gewalt im besetzten Westjordanland aufflammen lassen.
Seit dem Großangriff wurden laut palästinensischem Gesundheitsministerium mindestens 886 Palästinenser von israelischen Truppen oder Siedlern getötet. Auf israelischer Seite starben mindestens 32 Menschen.
kü/ck
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