2025-02-19 12:05:45

Deutsche Exporte nach China 2024 stark gesunken - USA nun wichtigster Handelspartner

(AFP) Die deutschen Exporte nach China sind im vergangenen Jahr stark zurückgegangen, zugleich stiegen die Ausfuhren in die USA. Die Vereinigten Staaten lösten so die Volksrepublik als wichtigster Handelspartner Deutschlands ab, wie aus Detailergebnissen zum Außenhandel 2024 des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Diese Verschiebungen könnten angesichts der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump für Deutschland zum Problem werden.

Die Exporte nach China gingen im vergangenen Jahr um 7,6 Prozent auf einen Warenwert von 90,0 Milliarden Euro zurück, wie die Statistiker am Mittwoch mitteilten.

Die Importe aus der Volksrepublik reduzierten sich um 0,3 Prozent auf 156,3 Milliarden Euro, das Exportdefizit stieg so auf 66,3 Milliarden Euro. Ein- und Ausfuhren zusammengenommen betrug das Handelsvolumen mit China 246,3 Milliarden Euro.

"Die Exportschwäche nach China reflektiert die erste zentrale Herausforderung für Deutschland: die aggressive Industriepolitik des asiatischen Landes", erklärte Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

"Die Regierung in Peking versucht, im Rahmen der 'Made in China 2025' Strategie heimische Industrien gerade in jenen Bereichen zum Weltmarktführer zu machen, in denen Deutschland bisher stark war."

Die Exporte in die USA legten hingegen um 2,2 Prozent auf 161,4 Milliarden Euro zu.

Die Vereinigten Staaten sind so der wichtigste Abnehmer deutscher Waren, gefolgt von Frankreich (116,2 Milliarden Euro) und den Niederlanden (110,5 Milliarden Euro). Mit einem Handelsvolumen von 252,8 Milliarden Euro sind die USA auch unter Zunahme der Importe nun Deutschlands wichtigster Handelspartner.

Angesichts der angekündigten US-Zölle könnten sich das jedoch ändern.

"Die von Trump ab 1. April angekündigten Zölle auf Autos könnten die deutschen Ausfuhren in die USA empfindlich dämpfen", erklärte IMK-Direktor Dullien. "Zunächst dürfte der Automobilsektor betroffen sein, doch auch die Pharmaausfuhren könnten nach den neuesten Drohungen aus Washington betroffen sein."

Trump hatte am Dienstagabend weitere Angaben zu seinen Zollplänen gemacht.

Zölle auf Auto-Importe in die USA sollen demnach "in der Nähe von 25 Prozent liegen", sagte er. Für Auto-Importe aus der EU gilt derzeit ein Zollsatz von 2,5 Prozent.

Zu weiteren Zöllen befragt, die er etwa für Pharma-Produkte ins Spiel gebracht hatte, fügte Trump hinzu: "Es werden 25 Prozent und mehr sein, und es wird im Laufe eines Jahres noch deutlich höher werden."

Etwa die Hälfte der in den USA verkauften Autos werden in den Vereinigten Staaten selbst produziert.

Von den importierten Autos kommt etwa die Hälfte aus Mexiko und Kanada. Die andere Hälfte wird aus weiteren großen Autohersteller-Ländern importiert, darunter auch Deutschland.

Trumps erklärtes Ziel ist es, Autohersteller dazu zu bringen, ihre Produktion in die USA zu verlegen.

Autos und Autoteile waren nach Angaben des Statistikamts die wichtigsten deutschen Exportgüter im vergangenen Jahr. Ihr Exportwert ging um 4,0 Prozent auf 262,0 Milliarden Euro zurück.

Eine ähnliche Entwicklung gab es in der zweitwichtigsten Produktkategorie:  Die Ausfuhren von Maschinen gingen um 4,8 Prozent auf 216,5 Milliarden Euro zurück. Auf Platz drei lagen chemische Erzeugnisse im Wert von 138,6 Milliarden Euro (minus 2,1 Prozent).

"Zölle helfen am Ende niemanden und treffen die deutsche Wirtschaft - die Stahl- und Aluminium-Industrie oder wie jetzt in den Raum gestellt die Automobilindustrie oder Pharmaindustrie - alles exportstarke Branchen", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

"Wir müssen eine Zollspirale verhindern." Zugleich müsse die EU gegenüber Trump "mit geradem Rücken" auftreten.

pe/oer

KW

Account

Warteliste für den personalisierten Bereich


Welcome!

InfoBud.news

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand