2025-02-22 13:57:43

Kranker Papst kann zweiten Sonntag in Folge Angelus-Gebet nicht sprechen

(AFP) Der an einer Lungenentzündung leidende Papst Franziskus wird den zweiten Sonntag in Folge das wöchentliche Angelus-Gebet nicht sprechen können. Der Gebetstext werde wie am vergangenen Sonntag veröffentlicht, aber nicht verlesen, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Samstag mit.

Unterdessen versuchten hochrangige Kardinäle, aufkommende Spekulationen zu einem möglichen Rücktritt Franziskus' einzudämmen.

Der 88-jährige Papst war am Freitag vor einer Woche mit einer Bronchitis ins Gemelli-Krankenhaus in Rom eingeliefert worden. Später war von einem "komplexen" Krankheitsbild und einer "polymikrobiellen Infektion der Atemwege" die Rede.

Am Dienstag teilte der Vatikan dann mit, dass der Papst, dem schon in jungen Jahren ein Teil eines Lungenflügels entfernt worden war, unter einer beidseitigen Lungenentzündung leide.

Die lebensgefährliche Erkrankung des gesundheitlich ohnehin angeschlagenen Papstes hatte weltweit Besorgnis ausgelöst.

Vielerorts wurde zu Gebeten für Franziskus aufgerufen.

Am Freitag hatte einer der Ärzte des Papstes, Sergio Alfieri, trotz einer leichten Verbesserung gesagt: "Der Papst ist nicht außer Gefahr." Es könnten womöglich Keime ins Blut übergehen und eine Blutvergiftung auslösen.

Franziskus werde "mindestens noch die ganze nächste Woche" im Krankenhaus verbringen müssen. Dem Pontifex gehe es allerdings "ein wenig besser", er sei nicht an Geräte angeschlossen und guter Dinge.

Franziskus habe sich in seiner achten Nacht im Krankenhaus in Rom "gut erholt", hieß es dann in einer kurzen Mitteilung des Vatikans am Samstag.

Franziskus empfängt nach Angaben des Vatikans im Krankenhaus seine engsten Mitarbeiter, liest, unterschreibt Dokumente und telefoniert. Er sei in der Lage aufzustehen und ein wenig zu arbeiten.

Dennoch wird der Papst laut Vatikan am Sonntag das Angelus-Gebet erneut nicht sprechen.

Franziskus, das Kirchenoberhaupt von 1,3 Milliarden Katholiken weltweit, hatte das wöchentliche Angelus-Gebet während früherer Krankenhausaufenthalte von einem Balkon des Gemelli-Krankenhauses aus gesprochen.

Der Papst ist seit Längerem gesundheitlich angeschlagen. Der derzeitige Klinikaufenthalt ist bereits sein vierter innerhalb von weniger als vier Jahren.

2021 und 2023 war er am Darm und wegen eines Gewebebruchs an der Bauchdecke operiert worden. Wegen starker Knieschmerzen nutzte er zuletzt immer wieder einen Rollstuhl.

Aufkommende Spekulationen über einen möglichen Rücktritt Franziskus' wurden von mehreren hochrangigen Kardinälen indes zurückgewiesen.

Solche Gerüchte seien "unnütz", sagte die Nummer Zwei des Vatikans, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, am Samstag in einem Interview mit der italienischen Zeitung "Corriere della Sera".

Die Neuigkeiten aus dem Gemelli-Krankenhaus "sind Gott sei Dank erfreulich", fügte Parolin hinzu.

Er selbst habe Franziskus noch nicht im Krankenhaus besucht. "Es ist besser, wenn er geschützt wird und so wenig Besuch wie möglich empfängt, damit er sich ausruhen und seine Behandlung besser wirken kann", sagte Parolin weiter.

Der argentinische Kardinal Victor Manuel Fernández sagte der in seinem Heimatland erscheinenden Zeitung "La Nación" ebenfalls, es sei "unnötig, dass bestimmte Gruppen Druck ausüben, um einen Rücktritt zu erwirken".

"Das haben sie in den vergangenen Jahren bereits mehrfach gemacht" - ohne Erfolg, fügte er hinzu.

Franziskus, der als reformorientierter Papst aus Argentinien immer wieder auf Widerstand besonders konservativer Kreise in der katholischen Kirche stößt, hatte nach seiner Darmoperation 2021 über Spekulationen angesichts seines Gesundheitszustand gescherzt, "sie hatten schon das Konklave (zur Papstwahl) vorbereitet".

"Unser Papst ist ein weiser Mann, er wird wissen, was vor dem Herrn zu tun ist. Bis dahin beten und hoffen wir, dass er bald zurückkehrt, um unsere universelle Kirche zu leiten", sagte der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz.

Franziskus hatte in der Vergangenheit erklärt, er sei zum Rücktritt bereit, wenn er sein Amt nicht mehr ausüben könne; dabei hatte er aber auch gesagt, ein Papst-Rücktritt solle nicht in "Mode" kommen.

Sein Vorgänger, Benedikt XVI., hatte mit seinem Rücktritt 2013 Kirchengeschichte geschrieben, da dies seit dem Mittelalter kein Papst mehr getan hatte.

Der Deutsche war am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben.

kü/cp

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