Berlin, Paris und London fordern ungehinderte Lieferung von Hilfen in Gazastreifen

(AFP) Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Israel aufgerufen, die ungehinderte Lieferung humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen zu ermöglichen. Die von Israel verkündete Unterbrechung der Hilfslieferungen drohe das humanitäre Völkerrecht zu verletzen, warnten die Außenminister der drei Länder in einer am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Humanitäre Hilfen dürften nicht als Verhandlungsmasse für eine Waffenruhe oder als "politisches Werkzeug" genutzt werden, mahnten die drei Außenminister.

Die Lage der Bevölkerung im Gazastreifen nach 17 Monaten Krieg sei "katastrophal".

Die Außenminister riefen zur Fortsetzung der Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen auf. Israel hatte die Hilfslieferungen in den Gazastreifen am Sonntag ausgesetzt und der Hamas mit weiteren "Konsequenzen" gedroht, sollte die radikalislamische Palästinenserorganisation einem Vorschlag der USA zur Verlängerung der Waffenruhe nicht zustimmen.

Die erste Phase der Mitte Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war am Samstag ausgelaufen.

Eigentlich sollten noch in der ersten Phase der Waffenruhe Verhandlungen über eine zweite Phase geführt werden, welche die Freilassung aller verbliebenen Geiseln ermöglichen und den Weg für ein dauerhaftes Ende des Krieges ebnen soll.

Stattdessen stimmte Israel in der Nacht zum Sonntag einem Vorschlag des US-Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff zu, die erste Phase der Waffenruhe während des islamischen Fastenmonats Ramadan und des jüdischen Pessach-Festes zu verlängern.

Der Ramadan dauert bis Ende März, das Pessach-Fest wird Mitte April gefeiert. Die Hamas lehnte den US-Vorschlag ab und erklärte, sie bestehe auf Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe.

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