Drei Tage nach Start-Abbruch: Ariane 6 soll zu erstem kommerziellen Flug abheben
(AFP) Drei Tage nach einem ganz kurzfristig abgesagten Start von Ariane 6 sind am Donnerstag die letzten Vorbereitungen für das Abheben der neuen europäischen Trägerrakete angelaufen. Die Lastenrakete sollte um 13.24 Uhr Ortszeit (17.24 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zu ihrem ersten kommerziellen Flug abheben und einen militärischen Aufklärungssatelliten ins All bringen.
Am Montag war der Start wegen einer "Anomalie am Boden" abgebrochen worden.
Die Betreiberfirma Arianespace hat den neuen Termin festgelegt, nachdem ihren Angaben zufolge die technischen Anlagen am Boden erneut überprüft wurden. Genaue Angaben zu der "Anomalie", welche den Start am Montag verhinderte, wurden nicht gemacht.
Diese war den Angaben zufolge erst entdeckt worden, nachdem die Bodenteams im Weltraumbahnhof Kourou bereits grünes Licht für den Start gegeben hatten - der dann 30 Minuten vor dem geplanten Abheben gestoppt wurde.
Mit der neuen Ariane-6-Rakete will Europa in der Raumfahrt unabhängiger von den USA und Russland werden.
Das Vorgängermodell Ariane 5 war nach 27-jährigem Einsatz im Juni 2023 zum letzten Mal gestartet. Danach konnten die Europäer zwischenzeitlich nicht mehr eigenständig Satelliten in die Umlaufbahn bringen.
Seit Moskaus Invasion in der Ukraine im Februar 2022 haben sie zudem keinen Zugang mehr zur russischen Trägerrakete Sojus, die zehn Jahre lang von Kourou aus gestartet war.
Doch auch militärisch will Europa unabhängiger von den USA werden - vor allem angesichts der unklaren Lage nach der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump in Washington.
Ariane 6 soll den militärischen Aufklärungssatelliten CSO-3 ins All bringen - den dritten und letzten Satelliten, der zu einem gemeinsamen Programm mehrerer europäischer Länder unter der Führung Frankreichs gehört. Mit den durch das Satelliten-Netz gewonnenen Informationen soll unter anderem Deutschland versorgt werden.
Das Projekt Ariane 6 war 2014 beschlossen worden und kostete 4,5 Milliarden Euro.
Deutschland ist nach Frankreich der zweitgrößte Beitragszahler des Ariane-6-Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Mittlerweile wird das lukrative Geschäft mit Trägerraketen allerdings von US-Tech-Milliardär Elon Musk dominiert: Das von Musk gegründete Raumfahrtunternehmen Space X schickt im Schnitt zwei Mal pro Woche seine teilweise wiederverwendbare Trägerrakete Falcon 9 ins All.
jes/ck
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