Rumänien: Sechs Festnahmen wegen Verdachts der Zusammenarbeit mit Russland
(AFP) Einen Tag nach der Ausweisung zweier russischer Diplomaten wegen mutmaßlicher Einmischung zugunsten des rechtsradikalen Präsidentschaftskandidaten Calin Georgescu hat Rumänien sechs Menschen wegen des Verdachts der Zusammenarbeit mit Russland festgenommen. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, "wiederholt mit Vertretern einer ausländischen Macht in Kontakt getreten zu sein", erklärte die Staatsanwaltschaft für organisierte Kriminalität und Terrorismus am Donnerstag.
Die Ermittler werfen den sechs Rumänen Umsturzpläne und Landesverrat vor.
Sie sollen im Jahr 2023 eine "militärähnliche Struktur" aufgebaut haben, um die Verteidigungskapazitäten Rumäniens zu untergraben. Rumänien ist Mitglied der EU und der Nato.
Laut Staatsanwaltschaft verhandelten die sechs Verdächtigen mit ausländischen Vertretern über Wege, Rumänien zum Ausstieg aus der Nato zu bewegen, die Regierung zu stürzen und den Namen, die Flagge und die Hymne des Landes zu ändern. Zwei der Verdächtigen waren laut Aufzeichnungen im Januar in Moskau.
Am Vortag hatte Rumänien den russischen Militärattaché sowie seinen Stellvertreter zu "unerwünschten Personen" erklärt.
Den beiden Diplomaten wurde unter anderem vorgeworfen, "verfassungsfeindliche Handlungen" einer Gruppe von rumänischen Staatsbürgern unterstützt zu haben.
Rumänien steckt seit Monaten in einer politischen Krise. Der vor der Wahl weitgehend unbekannte Rechtsradikale Calin Georgescu hatte im November überraschend die erste Runde der Präsidentschaftswahl gewonnen.
Das rumänische Verfassungsgericht erklärte den Wahlgang wegen des Verdachts auf Wahleinmischung Russlands Anfang Dezember jedoch für ungültig.
In der vergangenen Woche hatte die rumänische Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Georgescu aufgenommen. Sie legt diesem unter anderem falsche Angaben zur Finanzierung seines Wahlkampfs und zu seinen Vermögensverhältnissen zur Last.
Rumänischen Medienberichten zufolge tauchte in den Ermittlungsunterlagen auch der Name des stellvertretenden Militärattachés auf. Demnach soll einer von Georgescus Mitarbeitern versucht haben, diesen zu kontaktieren.
Georgescu hatte jegliche Verbindung nach Moskau bestritten und die Annullierung der Wahl als "Staatsstreich" bezeichnet.
gav/mid
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