2025-03-07 14:22:32
Chemicals
agriculture
judiciary (system of justice)

Bayer erwägt Kapitalerhöhung zur Finanzierung möglicher künftiger Rechtsstreitigkeiten

(AFP) Der Chemiekonzern Bayer aus Leverkusen erwägt angesichts der Rechtsstreitigkeiten in den USA um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat eine Erhöhung seines Kapitals. In einem am Freitag veröffentlichten Brief bat Bayer-Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann um die Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre "zu einer Eigenkapitalermächtigung von 35 Prozent des aktuellen Aktienkapitals".

Diese "proaktive" Maßnahme schaffe "Flexibilität, schnell reagieren zu können". Der Kurs der Bayer-Aktie fiel daraufhin deutlich.

Winkeljohann bat um die Zustimmung der Aktionäre zur Kapitalerhöhung während der Hauptversammlung am 25. April; diese Zustimmung ist für eine Kapitalerhöhung nötig.

Der Aufsichtsratsvorsitzende versicherte, Bayer werde das Geld nicht "zur Finanzierung externen Wachstums" nutzen, etwa für Übernahmen. "Während wir daran arbeiten, die Rechtsstreitigkeiten einzudämmen, befinden wir uns in einer Situation, in der wir unter Umständen schnell Kapital benötigen."

Die Aktionäre reagierten ablehnend: Der Kurs der Bayer-Aktie an der Börse in Frankfurt am Main fiel zeitweise um mehr als zehn Prozent; am Nachmittag lag er noch über sechs Prozent im Minus.

Bayer hatte den Roundup-Hersteller Monsanto 2018 für 63 Milliarden Dollar übernommen und ist seitdem in Gerichtsprozesse zu Roundup verstrickt.

Stand Ende Januar gab es mehr als 67.000 Klagen in den USA.

Der Konzern wurde bereits in einer Reihe von Glyphosat-Urteilen zu Schadenersatz verurteilt, in anderen Verfahren aber freigesprochen. In zahlreichen Fällen wurden Vergleiche geschlossen.

"Wir arbeiten kontinuierlich an Möglichkeiten, um dieses Problem zu lösen, und erwarten 2025 wichtige Schritte auf diesem Weg", schrieb Winkeljohann. Vorstandschef Bill Anderson hatte am Mittwoch bei Vorlage der Jahreszahlen betont, der Konzern prüfe "jede Möglichkeit", den Rechtsstreit zu beenden.

Der Konzern betont stets, dass die Sicherheit von Roundup-Produkten wissenschaftlich erwiesen und durch die Aufsichtsbehörden weltweit bestätigt sei.

Um diese Frage kreist insbesondere in der EU seit Jahren eine Debatte. 2015 hatte die Internationale Agentur für Krebsforschung, ein Gremium der Weltgesundheitsorganisation, Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft.

Allerdings schränkten die Experten selbst ein, dass diese Feststellung noch nicht besagt, dass die tatsächliche Anwendung zu Krebskrankheiten führt.

ilo/oer

KW

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