2025-03-08 04:53:53

Vor Warnstreik Verdi-Chef Werneke erhöht Druck auf Arbeitgeber

(AFP) Vor der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen hat Verdi-Chef Frank Werneke den Druck auf die Arbeitgeber noch einmal erhöht. "Bis zum Beginn der dritten Runde ab dem 14. März kommt es im verstärkten Maße zu Arbeitskampfmaßnahmen in der gesamten Breite des Öffentlichen Dienstes, von der Abfallentsorgung bis zu den Wasserstraßen", kündigte Werneke in der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagausgabe) an.

Die Arbeitgeberseite habe bisher ein Angebot "verweigert", sagte der Verdi-Chef.

"Das sind keine guten Voraussetzungen dafür, dass wir ab dem 14. März in der dritten Tarifrunde eine Lösung finden."

Auf Seiten der Beschäftigten des Bundes und der Kommunen herrsche "maximales Unverständnis" über diese Haltung der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA).

"Auch nach zwei Verhandlungsrunden können wir nicht erkennen, welche Lösungskorridore den Arbeitgebern vorschweben."

Eine Schlichtung lehnt Verdi laut Werneke weiter ab. Die Gewerkschaft orientiere sich darauf, "beim nächsten Verhandlungstermin einen Abschluss zu erzielen, der sich sehen lassen kann".

Notfalls müsse es "eben einen weiteren Verhandlungstermin geben".

Der Verdi-Chef verteidigte auch auch die bevorstehenden Warnstreiks an elf Flughäfen, von denen am Montag Hunderttausende Fluggäste betroffen sind, darunter in Frankfurt, München und Berlin. "Wenn es danach ginge, dürften wir nirgendwo streiken", sagte Werneke.

"Wir streiken ja, um diesen Missstand zu bekämpfen, das geht nur über attraktivere Arbeitsbedingungen, wozu auch eine bessere Bezahlung gehört – natürlich auch an Flughäfen."

Der Öffentliche Dienst stehe wegen der dramatischen Unterbesetzung "kurz vor dem Kollaps", warnte er.

Die Personalengpässe beträfen insbesondere Bereiche mit großer Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern wie Ausländerbehörden, Jugendämter, Kitas oder Krankenhäuser.

Aus Wernekes Sicht geht es dabei auch um die "elementare Frage", wie die Bürgerinnen und Bürger den Staat erlebten.

Wenn Kommunen und Behörden schlecht funktionierten, schüre dies "Zweifel an der Handlungsfähigkeit des Staates und des demokratischen Systems", warnte der Gewerkschafter. Dies gebe wiederum radikalen Parteien Auftrieb.

Von den Arbeitskämpfen betroffen sind am Montag die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin/Brandenburg und Leipzig/Halle.

Nach Angaben des Flughafenverbands ADV werden insgesamt mehr als 3400 Flüge ausfallen. Rund 510.000 Passagiere könnten ihre geplante Reise dadurch nicht antreten.

Die Gewerkschaft fordert für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.

Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.

kas

KW

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