2025-03-08 11:07:55

Dutzende freigelassene Geiseln fordern Netanjahu zur vollständigen Umsetzung von Waffenruhe auf

(AFP) Mehr als 50 aus dem Gazastreifen freigelassene Geiseln haben den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu aufgefordert, das Waffenruhe-abkommen mit der islamistischem Hamas vollständig umzusetzen. "Wir, die wir die Hölle erlebt haben, wissen, dass eine Rückkehr zum Krieg für die Zurückgebliebenen lebensgefährlich ist", erklärte eine Gruppe von 56 freigelassenen Geiseln am Freitagabend in einem offenen Brief im Onlinedienst Instagram.

"Setzen Sie die Vereinbarung vollständig und in einem einzigen Schritt um", forderten sie gerichtet an Netanjahu.

Unter den Unterzeichnern ist auch Jarden Bibas. Dessen deutsch-israelische Frau Shiri Bibas und ihre Kinder Kfir und Ariel wurden in Israel zu einem Symbol für den brutalen Hamas-Angriff auf den Süden Israels vom 7. Oktober 2023. Shiri Bibas sowie Kfir und Ariel waren im Gazastreifen getötet worden.

Zuvor hatte die Hamas ein Video veröffentlicht, das den nach wie vor als Geisel gehaltenen Matan Angrest lebend zeigt.

Darin fordert er die israelischen Behörden auf, die zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens umzusetzen.

Die erste Phase hatte am 19. Januar begonnen und war am 1. März ausgelaufen. In den sechs Wochen wurden 33 israelische Geiseln freigelassen, von denen acht tot sind.

Im Gegenzug kamen rund 1800 palästinensische Häftlinge frei. Trotz des Auslaufens der ersten Phase der Waffenruhe sind die Kämpfe bislang nicht wieder aufgeflammt.

Israel will nach eigenen Angaben die erste Phase bis Mitte April ausweiten.

Die Hamas fordert hingegen den Übergang zur zweiten Phase, die zu einem dauerhaften Ende des Krieges führen soll. Von den 251 Menschen, die bei dem Hamas-Angriff als Geiseln genommen wurden, sind noch 58 im Gazastreifen.

34 von ihnen sind nach Angaben des israelischen Militärs tot.

Am Samstag sollte sich eine hochrangige Hamas-Delegation mit Vertretern Ägyptens treffen, um über die zweite Phase zu sprechen, wie zwei Hamas-Vertreter AFP am Vortag sagten. Ägypten hatte zusammen mit Katar und den USA vermittelt, um das Waffenruhe-Abkommen zu erreichen.

mhe/se

KW

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