Prozessbeginn: Anklage kündigt "solide" Beweise gegen Maradonas medizinisches Team an
(AFP) Gut vier Jahre nach dem Tod der argentinischen Fußball-Legende Diego Maradona hat gegen sein Ärzte- und Pflegeteam ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung begonnen. Die Staatsanwaltschaft kündigte am Dienstag beim Prozessauftakt in San Isidro, einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, an, "solide" Beweise dafür vorzulegen, dass von den sieben Angeklagten niemand "getan hat, was er tun sollte".
Maradonas letzte Lebenstage seien dadurch zu einem "Horror-Stück" geraten.
Maradona war am 25. November an einem Herzanfall gestorben, nachdem er sich nach einer Hirn-OP nicht länger im Krankenhaus, sondern in einer angemieteten Wohnung in einer schicken Gegend nördlich von Buenos Aires hatte pflegen lassen.
Seinen dortigen Ärzten und Pflegern wird vorgeworfen, ihn mangelhaft betreut und damit seinen Tod in Kauf genommen zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihnen acht bis 25 Jahre Haft.
Der Prozess in San Isidro soll vier Monate dauern.
Fast 120 Zeugen sollen befragt werden, darunter Angehörige des früheren Star-Stürmers und Gutachter. Angeklagt sind der Neurochirurg Leopoldo Luque, die Psychiaterin Agustina Cosachov, der Psychologe Carlos Díaz, die medizinische Koordinatorin Nancy Forlini, Pflege-Koordinator Mariano Perroni, der Arzt Pedro Pablo Di Spagna und der Pfleger Ricardo Almirón.
Sie alle weisen jede Verantwortung für Maradonas Tod zurück und verweisen auf ihre jeweils begrenzten Zuständigkeitsbereiche.
Der Richter, der über das Weiterverfolgen der Vorwürfe entschieden hatte, war allerdings zu dem Schluss gekommen, dass jeder der Angeklagten zu den tragischen Ereignissen beigetragen habe, die zu Maradonas Tod führten.
Maradona wird in Argentinien leidenschaftlich verehrt, sein Tod inmitten der Corona-Krise hatte in dem südamerikanischen Land sowie bei Fußball-Fans in aller Welt tiefe Trauer ausgelöst.
Die Fußball-Ikone soll dieses Jahr ein Mausoleum auf einem Tausend-Quadratmeter-Grundstück in Puerto Madero, einem Touristenviertel in Buenos Aires, erhalten. Es wird damit gerechnet, dass jährlich bis zu eine Million Menschen die Gedenkstätte besuchen.
yb/mid
Welcome!

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand