2025-03-23 20:15:29
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Delegationen der Ukraine und der USA beginnen Waffenruhe-Verhandlungen in Riad

(AFP) Unter schwierigen Vorzeichen haben in Saudi-Arabien neue Verhandlungen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg begonnen. Die Delegation der Ukraine traf sich am Sonntagabend in Riad mit den US-Unterhändlern, wie der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow mitteilte.

Für Montag sind Gespräche der US-Delegation mit russischen Regierungsvertretern geplant. Während Washington auf "echte Fortschritte" hoffte, dämpfte Moskau die Erwartungen an die Verhandlungen.

Bei dem Treffen mit den US-Vertretern in Riad gehe es um "Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur", schrieb Umerow auf Facebook.

Dabei müssten viele "komplexe technische Fragen" geklärt werden. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte später der Nachrichtenagentur AFP, die Gespräche verliefen "gut, aber wir müssen bis morgen warten, um Schlussfolgerungen zu ziehen".

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte dem US-Sender Fox News zuvor gesagt, er hoffe auf "echte Fortschritte" bei den Gesprächen in Saudi-Arabien.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich hingegen zurückhaltend.

"Wir sind erst am Anfang dieses Weges", sagte er im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele ungeklärte "Fragen" und "Nuancen", wie eine Waffenruhe umgesetzt werden könnte.

"Es liegen schwierige Verhandlungen vor uns", fügte der Kreml-Sprecher hinzu.

Russische Staatsmedien berichteten, die Moskauer Delegation sei bereits am Sonntag in Riad eingetroffen. Bei den für Montag geplanten Gesprächen soll es Peskow zufolge vornehmlich um die Wiederbelebung einer Vereinbarung aus dem Jahr 2022 für einen sicheren Transport ukrainischer Agrarexporte über das Schwarze Meer gehen.

Moskau hatte die von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Vereinbarung 2023 aufgekündigt und dies damit begründet, dass der Westen seine Zusage zur Lockerung von Sanktionen gegen russische Agrarexporte nicht eingehalten habe.

Der US-Sondergesandte Witkoff sagte, aus einer möglichen Waffenruhe im Schwarzen Meer würden die Gespräche "natürlicherweise auf eine vollständige Waffenruhe hinstreben".

Trotz der diplomatischen Initiative setzten Russland und die Ukraine ihre Luftangriffe auf das jeweils andere Land am Wochenende fort.

Laut der Militärverwaltung von Kiew wurden in der Nacht zum Sonntag bei russischen Drohnenangriffen drei Menschen getötet, darunter ein fünfjähriges Mädchen und dessen Vater. In der Nacht zuvor waren bei russischen Drohnenangriffen in der südukrainischen Stadt Saporischschja eine dreiköpfige Familie getötet worden.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte derweil, dass die russische Armee in der Nacht zum Sonntag 59 ukrainische Drohnen "zerstört und abgefangen" habe.

In den an die Ukraine grenzenden Regionen Rostow und Belgorod wurden nach Behördenangaben zwei Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe getötet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Verbündeten Kiews dazu auf, den Druck auf Russland zu erhöhen. "Neue Entscheidungen und neuer Druck auf Moskau sind notwendig, um diese Angriffe und diesen Krieg zu beenden", erklärte er in Onlinenetzwerken.

Es sei offensichtlich, dass Russland "diesen Krieg in die Länge zieht". Hätte Moskau den Vorschlag für eine 30-tätige Waffenruhe angenommen, "hätten die Angriffe schon längst aufgehört".

Den von von der Ukraine unterstützten US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe hatte Putin kürzlich abgelehnt.

Ein hochrangiger ukrainischer Beamter hatte am Freitag mit Blick auf die Gespräche in Saudi-Arabien das Ziel formuliert, "mindestens" eine teilweise Waffenruhe zu erreichen.

Die USA fahren seit der Rückkehr von Präsident Donald Trump ins Weiße Haus einen deutlich Russland-freundlicheren Kurs.

Witkoff äußerte sich in einem am Freitag ausgestrahlten Interview mit dem rechtsgerichteten Moderator Tucker Carlson sichtlich beeindruckt von Putin. Der russische Präsident sei kein "Bösewicht", sondern vielmehr ein "großartiger" Anführer, der den Krieg in der Ukraine beenden wolle, sagte Trumps Berater.

"Ich mochte ihn. Ich fand, er war ehrlich zu mir."

bfi

KW

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