2025-04-11 16:53:26
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judiciary (system of justice)
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Proteste in der Türkei: Gericht ordnet Freilassung von 93 jungen Demonstranten an

(AFP) Die türkische Justiz hat am Freitag die Freilassung von insgesamt 93 jungen Demonstranten angeordnet, die wegen der Teilnahme an nicht genehmigten Protesten gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters festgenommen worden waren. Damit stieg die Zahl der in dieser Woche freigelassenen Demonstranten auf 200.

Ein Gericht in Istanbul ordnete zunächst die Freilassung von 59 jungen Demonstranten an.

Nach den Angaben der Anwälte der Demonstranten begründete das Gericht seine Entscheidung insbesondere damit, dass einige der Festgenommenen "Studenten" seien und die "Gefahr einer Unterbrechung ihres Studiums" bestehe. Die größte türkische Oppositionspartei CHP, der auch Imamoglu angehört, kündigte später an, dass weitere 34 junge Demonstranten freigelassen werden sollten.

Am Donnerstag hatte die türkische Justiz bereits 107 junge Demonstranten wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der CHP und mehreren Anwälten zufolge waren mehr als 300 Studierende in Untersuchungshaft genommen worden.

Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu war am 19. März festgenommen worden. Später ordnete ein Gericht Untersuchungshaft wegen Korruptionsvorwürfen an.

Imamoglu, der als größter innenpolitischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt, weist die Vorwürfe zurück.

Die CHP-Vizechefin Gökce Gökcen erklärte, es sei eine neue Untersuchung gegen 49 junge Demonstranten eingeleitet worden. Ihnen werde Beleidigung des Präsidenten durch das Skandieren von Slogans bei den Protesten vorgeworfen.

Imamoglu, der sich wegen des Vorwurfs der Korruption seit dem 23. März in Haft befindet, erschien am Freitag in einem anderen Prozess kurz vor Gericht.

Die Anhörung wegen mutmaßlicher Beamtenbeleidigung fand in dem Gefängnis statt, in dem Imamoglu inhaftiert ist. Vor dem Gebäude hatten sich einige seiner Anhänger versammelt.

Der Fall hat nichts mit den aktuellen Korruptionsvorwürfen zu tun.

Imamoglu erklärte türkischen Medienberichten zufolge vor Gericht, dass er aufgrund seiner geplanten Kandidatur bei der nächsten Präsidentschaftswahl zum "Ziel" der Justiz geworden sei.

Die Festnahme des populären Oppositionspolitiker hatte die größte Protestwelle in der Türkei seit 2013 ausgelöst.

Nach Angaben der Behörden vom 27. März wurden landesweit 1879 Menschen festgenommen. Die Behörden der drei Großstädte Istanbul, Ankara und Izmir hatten nach der Festnahme Imamoglus zunächst Demonstrationen verboten.

kbh/mid

KW

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