2025-04-11 16:20:55
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UNO: Zahlreiche Frauen und Kinder unter Opfern israelischer Angriffe im Gazastreifen

(AFP) Seit der Wiederaufnahme der israelischen Luftangriffe sind im Gazastreifen nach UN-Angaben zahlreiche Frauen und Kinder getötet worden. Seit dem 18. März "gab es etwa 224 Luftangriffe auf Wohngebäude und Zelte von Vertriebenen", erklärte das UN-Menschenrechtsbüro am Freitag.

Bei etwa 36 Angriffen seien "ausschließlich Frauen und Kinder" getötet worden. Am Freitag wurde palästinensischen Angaben zufolge eine zehnköpfige Familie getötet.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sicherte am Vorabend des jüdischen Pessach-Fests die Rückkehr aller Geiseln zu.

Insgesamt handele es sich bei einem großen Prozentsatz der Todesopfer "um Kinder und Frauen, wie aus den Informationen unseres Büros hervorgeht", sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani, in Genf.

"Der Tod, die Zerstörung, die Vertreibung, die Verwehrung des Zugangs zu grundlegenden, lebensnotwendigen Gütern in Gaza sowie der wiederholte Aufruf an die Menschen das Gebiet zu verlassen, geben Anlass zu echter Sorge um das künftige Überleben der Palästinenser als Gruppe", sagte Shamdasani.

Fast zwei Monate nach einer im Januar in Kraft getretenen Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hatte die israelische Armee angesichts festgefahrener Verhandlungen die Angriffe am 18. März wieder aufgenommen.

Seitdem sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 1500 Menschen getötet worden.

Am Freitag wurden laut der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzbehörde bei einem israelischen Luftangriff auf die Stadt Chan Yunis zehn Mitglieder derselben Familie getötet, darunter sieben Kinder.

Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP waren ein zerstörtes Haus und in Tücher und Decken gewickelte Leichen zu sehen.

Die israelische Armee erklärte, den Vorfall untersuchen zu wollen. Unabhängig davon gab sie an, in den vergangenen Tagen etwa 40 "Terrorziele" im gesamten Gazastreifen angegriffen zu haben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Angriff scharf.

"Wenn das keine Barbarei ist, dann frage ich Sie, was ist es dann?", sagte Erdogan am Freitag bei einer Konferenz im südtürkischen Antalya.

Saudi-Arabien forderte mehr Druck auf Israel, um wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen.

"Ich fordere die Ausübung maximalen Drucks, um einen kontinuierlichen und ausreichenden Zufluss von Hilfsgütern in den Gazastreifen sicherzustellen", sagte der saudiarabische Außenminister Faisal bin Farhan bei dem Treffen in Antalya. Israel hatte Anfang März angesichts der ausbleibenden Waffenruhe-Einigung die Hilfslieferungen blockiert.

In einer Videobotschaft sicherte Netanjahu am Freitag die Rückkehr der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu.

"In vielen Familien werden Stühle leer bleiben", erklärte er mit Blick auf das am Samstag beginnende Pessach-Fest. "Zusammen werden wir unsere Geiseln zurückholen", versicherte Netanjahu.

Die israelische Zeitung "The Times of Israel" berichtete am Freitag, ein ägyptischer Vorschlag für eine neue Vereinbarung mit der Hamas beinhalte die Übergabe von acht lebenden und acht toten Geiseln.

Im Gegenzug sehe der Vorschlag eine Waffenruhe von 40 bis 70 Tagen sowie die Freilassung einer "hohen Zahl" palästinensischer Häftlinge vor. Netanjahu habe sich "vor dem Hintergrund des neuen ägyptischen Plans" am Donnerstagabend mit der israelischen Verhandlungsgruppe und Mitgliedern des Sicherheitskabinetts zur Bewertung der Situation getroffen, berichtete der israelische Sender Kan.

Während der Waffenruhe vom 19. Januar bis zum 17. März waren 25 Geiseln lebend freigelassen und die sterblichen Überreste von acht Geiseln übergeben worden.

Im Gegenzug wurden etwa 1800 palästinensische Häftlinge freigelassen. Bemühungen um eine Fortsetzung der Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln sind bislang gescheitert.

58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.

Bei dem Großangriff wurden israelischen Angaben zufolge mehr als 1200 Menschen getötet. Israel ging danach massiv militärisch im Gazastreifen vor.

Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die sich unabhängig nicht überprüfen lassen, mehr als 50.600 Menschen getötet.

kbh/mid

KW

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