Amnesty International eröffnet Hongkonger Büro "im Exil" wieder

(AFP) Über drei Jahre nach ihrem Rückzug aus Hongkong hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ihre Zweigstelle für die Stadt "im Exil" wieder eröffnet. Es handle sich um das erste "vollständig 'im Exil' gegründete und betriebene" Amnesty-Büro, erklärte die offiziell in der Schweiz registrierte Abteilung am Dienstag.

Geführt wird das Büro von Hongkonger Aktivisten in Australien, Kanada, Taiwan, Großbritannien und den USA.

Die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation, Agnès Callamard, bezeichnete den Schritt als Beweis für die "Widerstandsfähigkeit unserer Bewegung, unsere Entschlossenheit, niemals zum Schweigen gebracht zu werden, und unseren Einsatz für die Verteidigung der Menschenrechte, egal welchen Herausforderungen wir ausgesetzt sind".

Amnesty International hatte seine beiden Büros in Hongkong im Jahr 2021 geschlossen und den Schritt mit dem von Peking erlassenen sogenannten Sicherheitsgesetz begründet.

Das Gesetz erlaubt den Behörden ein drakonisches Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.

Im vergangenen Jahr verabschiedete Hongkong selbst ein weiteres Sicherheitsgesetz. Mittlerweile wurden in der ehemaligen britischen Kolonie 322 Menschen auf Grundlage der Gesetze verhaftet und 163 von ihnen verurteilt.

gav/fs