Netanjahu: Israel hat "Extremisten" in Syrien zum Schutz von Drusen angegriffen

(AFP) Die israelische Armee hat nach Angaben der Regierung zum Schutz der religiösen Minderheit der Drusen am Mittwoch eine "Extremistengruppe" in Syrien angegriffen. Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete den Angriff als "Warnaktion" und erklärte, die "Extremistengruppe" habe einen Angriff auf Drusen im 15 Kilometer südwestlich von Damaskus gelegenen Sahnaja geplant.

Dem "syrischen Regime" sei eine deutliche Botschaft übermittelt worden: Israel erwarte, "dass es Maßnahmen ergreift, um Schaden von der drusischen Gemeinschaft abzuwenden".

In Sahnaja leben Angehörige der drusischen und christlichen Minderheit in Syrien. Staatsmedien und Aktivisten zufolge wurden bei religiös motivierten Gefechten zwischen Kräften, die mit den neuen syrischen Behörden in Verbindung stehen, und drusischen Kämpfern nahe Damaskus zuletzt 13 Menschen getötet.

In Syrien leben etwa 700.000 Drusen.

Die aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den von Israel besetzten Golanhöhen an der Grenze zu Syrien.

Die neue syrische Führung hat versichert, die Minderheiten im Land schützen zu wollen.

Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa gibt sich seit dem durch seine islamistische HTS-Miliz am 8. Dezember herbeigeführten Sturz von Machthaber Baschar al-Assad betont gemäßigt. Im März waren jedoch in vorwiegend von Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Regionen Massaker verübt worden.

Seit Assads Sturz hat Israel hunderte Luftangriffe auf Ziele in Syrien geflogen und auch Truppen in die entmilitarisierte Pufferzone auf dem Golan entsandt.

Die israelische Regierung hat mehrfach ihr Misstrauen gegenüber der neuen Führung in Damaskus sowie ihre Unterstützung für die Drusen bekundet.

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