2025-05-01 11:52:20
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Nach Kämpfen mit Regierungstruppen: Syrischer Drusenführer spricht von "Völkermord"

(AFP) Angesichts der Gefechte zwischen regierungsnahen Truppen und drusischen Kämpfern in Syrien hat der religiöse Anführer der syrischen Drusen von einer "Völkermordkampagne" gesprochen. Diese sei "durch nichts zu rechtfertigen", erklärte Scheich Hikamt al-Hidschri am Donnerstag.

Er rief "internationale Kräfte" zum Eingreifen auf, um "den Frieden aufrechtzuerhalten und den Fortgang dieser Verbrechen zu verhindern".

Bei den Kämpfen nahe der Hauptstadt Damaskus wurden auf Seiten der religiösen Minderheit nach jüngsten Angaben allein am Mittwoch mindestens 15 Kämpfer getötet.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mit, die drusischen Kämpfer seien nahe der Hauptstadt Damaskus in einen Hinterhalt von "mit dem Innen- und dem Verteidigungsministerium verbundenen Kräften und weiteren Kämpfern" geraten.

Auch das Lokalnachrichtenportal "Suwejda 24" berichtete über 15 getötete Drusen.

Insgesamt wurden seit Ausbruch der Kämpfe nach Angaben der Beobachtungsstelle mindestens 73 Menschen getötet, darunter 42 drusische Kämpfer. Die Kämpfe hatten in der Nacht zum Dienstag im Damaszener Vorort Dscharamana begonnen, nachdem Aktivisten zufolge in Online-Netzwerken eine islamfeindliche, "einem Drusen zugeschriebene" Audioaufnahme veröffentlicht wurde.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort.

Ihre Angaben können oft nicht unabhängig überprüft werden.

In Syrien leben etwa 700.000 Drusen. Die aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus.

Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den von Israel besetzten Golanhöhen an der Grenze zu Syrien.

Die neue syrische Führung hat wiederholt versichert, die Minderheiten im Land schützen zu wollen. Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa gibt sich seit dem Sturz von Assad Anfang im Dezember durch seine islamistische HTS-Miliz betont gemäßigt.

Im März war es jedoch in vorwiegend von Angehörigen der religiösen Minderheit der Alawiten bewohnten Regionen zu Massakern an Zivilisten gekommen.

se/jes

KW

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