Saar: Israel unterstützt US-Plan für Neuorganisation der Hilfe im Gazastreifen
(AFP) Israel befürwortet nach Angaben von Außenminister Gideon Saar einen Vorschlag der US-Regierung für eine Neuorganisation der humanitären Hilfe im Gazastreifen. Israel unterstütze den am Freitag von US-Botschafter Mike Huckabee vorgestellten Plan "voll und ganz", sagte Saar am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU).
Es gehe darum, die Menschen im Gazastreifen "direkt" und an der Hamas vorbei zu versorgen.
Saar warf der radikalislamischen Palästinenserorganisation vor, Hilfsgüter zu stehlen und sie für ihre "Kriegsmaschinerie" zu nutzen. Israel habe im Laufe des Gaza-Kriegs humanitäre Hilfe zugelassen und ermöglicht, "aber die Hamas hat der Bevölkerung diese Hilfe gestohlen", sagte der israelische Außenminister.
"Wenn die Hilfe weiterhin der Hamas und nicht den Menschen im Gazastreifen zugutekommt, wird der Krieg ewig weitergehen", fügte Saar hinzu.
Das US-Außenministerium hatte am Donnerstag die Gründung einer privaten Stiftung angekündigt, die künftig federführend an der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen beteiligt sein soll.
Huckabee führte am Freitag aus, der Plan sehe keine direkte Beteiligung der israelischen Armee an der Verteilung von Hilfsgütern vor. Israel werde die Ausgabe von Lebensmitteln lediglich militärisch absichern, sagte der US-Botschafter in Jerusalem.
International wurde der Plan kritisiert, weil damit offenbar die UNO und im Gazastreifen aktive Hilfsorganisationen umgangen werden sollen.
Wadephul begrüßte bei seinem Treffen mit Saar die Unterstützung der israelischen Regierung für den neuen Versorgungsplan.
"Wenn dies ein Weg ist, um eine hinreichende humanitäre Versorgung sicherzustellen, dann wird die deutsche Bundesregierung das unterstützen", sagte Wadephul und kündigte an, am Dienstag in Berlin mit UN-Generalsekretär António Guterres über den Vorschlag zu sprechen.
"Seit 70 Tagen kommt keine humanitäre Hilfe mehr nach Gaza hinein", sagte Wadephul.
"Die große menschliche Not verschärft sich jeden Tag. Und wir wissen, dass Hamas die humanitäre Hilfe missbraucht und den Menschen vorenthält." Deshalb sei es verständlich, "dass die israelische Regierung nach Wegen sucht, der Hamas dies aus der Hand zu schlagen".
Wadephul rief zugleich zu neuen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen auf.
Eine Waffenruhe könne auch den Weg für eine "dauerhafte Versorgung der Menschen im Gazastreifen ebnen".
Israel blockiert seit Anfang März die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Ende April erklärte das Welternährungsprogramm, seine Lebensmittelvorräte in dem Palästinensergebiet aufgebraucht zu haben.
Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungerkatastrophe.
mid/yb
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