Trumps Nahost-Reise: Wirtschaftsdeals, Pomp und Katars anrüchiges Geschenk
(AFP) Seine erste größere Auslandsreise führt US-Präsident Donald Trump in den Nahen Osten. Zunächst besucht er am Dienstag Saudi-Arabien, im Anschluss reist Trump nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate weiter.
Erwartet werden Wirtschaftsverträge in Milliardenhöhe und viel Pomp. Schlagzeilen machte vor Trumps Abreise aber vor allem ein anrüchiges Geschenk Katars an die US-Regierung.
Trump-Sprecherin Karoline Leavitt spricht von einer "historischen Rückkehr" des Präsidenten in die Golfregion.
Trumps erste Auslandsreise hatte ihn bereits zu Beginn seiner ersten Amtszeit 2017 nach Saudi-Arabien geführt. Vor fast genau acht Jahren unterzeichneten beide Seiten Wirtschaftsverträge im Umfang von mehr als 380 Milliarden US-Dollar, darunter war ein Waffendeal von 110 Milliarden Dollar.
Diesmal werden ähnliche Ankündigungen erwartet.
Sie könnten Bereiche wie Luftfahrt, Verteidigung, Energie und Künstliche Intelligenz umfassen. Mit Investitionszusagen wolle Trump US-Wirtschaftsvertreter und eine Öffentlichkeit beschwichtigen, die durch seine protektionistische Zollpolitik beunruhigt seien, sagt Anna Jacobs vom Arab Gulf States Institute in Washington.
Trump reise aber auch deshalb in die Golfregion, "weil er sich dort wohlfühlt", sagt Jon Alterman, Direktor des Nahost-Programms am Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington.
Die Gastgeber "schmeicheln ihm, sie kritisieren ihn nicht, und sie behandeln seine Familienmitglieder wie Geschäftsleute", sagt Alterman.
Zudem liefern die Golfstaaten die monarchische Pracht und die Bilder, für die Trump so empfänglich ist. Bei der ersten Nahost-Reise des Präsidenten 2017 ging ein Foto viral, auf dem Trump, der saudiarabische König Salman bin Abdulasis Al Saud und der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi mit ihren Händen einen leuchtenden Globus berühren, der ihre Gesichter von unten anstrahlt.
Die fast mystisch wirkende Aufnahme entstand bei der Einweihung eines Zentrums gegen Extremismus in Riad.
Auch wenn Trump mit seiner Reise vor allem die Wirtschaftsbeziehungen fördern wolle, komme er doch um geopolitische Themen nicht herum, sagt Steven Cook vom Council on Foreign Relations.
In Riad trifft der US-Präsident die Spitzen des Golf-Kooperationsrats. Die sechs Länder, zu denen neben Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch Kuwait, Bahrein und Oman gehören, spielen eine wichtige Rolle im Gaza-Krieg und in den Gesprächen über das iranische Atomprogramm.
Anders als 2017 nutzt Trump seine Nahost-Reise nicht für einen Zwischenstopp in Israel.
Beobachter führen dies auf seine bisher wenig erfolgreichen Bemühungen zurück, den Gaza-Krieg zu beenden. Allerdings konnte Trump kurz vor Abflug in den Nahen Osten die Freilassung des US-israelischen Doppelstaatlers Edan Alexander aus den Händen der radikalislamischen Hamas bekanntgeben.
"Er kommt nach Hause zu seinen Eltern, was wirklich großartige Nachrichten sind", sagte Trump in Washington.
Im Konflikt zwischen Israel und der Hamas hat sich Katar als Vermittler hervorgetan. In dem Golfemirat will Trump zudem eine US-Militärbasis besuchen.
Negativ-Schlagzeilen machte Katar allerdings mit einem Luxusflugzeug, das Trump als Präsidentenmaschine nutzen will. US-Medien sprechen von einem "fliegenden Palast", der ganz Trumps Geschmack entspreche.
Die US-Verfassung verbietet dem Präsidenten die Annahme von Geschenken - Vorwürfe eines Interessenkonflikts wies das Weiße Haus jedoch zurück, da die "Spende" aus Katar offiziell an das Pentagon geht.
Trump selbst sprach von einer "großartigen Geste" Katars und sagte, er wäre "dumm", wenn er das "kostenlose, sehr teure Flugzeug" nicht anstelle der alternden Air-Force-One-Maschinen nutzen würde.
Sarkastisch reagierte dagegen der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer: Das Geschenk Katars sei "nicht nur Bestechung, sondern erstklassige ausländische Einflussnahme mit zusätzlicher Beinfreiheit".
lob/mhe
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