Zollkonflikt: IW-Konjunkturforscher gehen für 2025 von Rezession in Deutschland aus
(AFP) Angesichts der Konflikte durch die US-Zollpolitik rechnet das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln für dieses Jahr mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent. "Das Land bleibt in der Rezession", erklärte das IW am Dienstag in seiner neuen Konjunkturprognose.
Deutschland leide besonders stark unter "den Folgen des Zollkriegs, den die US-Regierung ausgerufen hat" sowie unter "weltweiten Unsicherheiten und anhaltend niedrigen Investitionen".
Die US-Handels- und Zollpolitik und ihre Folgen führten beim globalen Warenhandel zu einer deutlichen Abschwächung, erklärte das IW.
"Dieser wird in diesem Jahr nur noch um 1,5 Prozent zulegen, was die weltoffene deutsche Wirtschaft besonders trifft."
Zudem seien die Standortkosten im Inland hoch und die Bürger blieben vorsichtig bei größeren Anschaffungen, führte das Institut weiter aus.
Die schlechte Entwicklung sei mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen, die Zahl der Erwerbstätigen schrumpfe seit Mitte 2024. "Im Sommer dürfte es bundesweit wieder drei Millionen Arbeitslose geben – das gab es zuletzt 2010."
Als besonders düster schätzen die Forscher die wirtschaftliche Lage in der Industrie und dem Baugewerbe ein.
"Hohe Energiepreise, steigende Löhne und viele Regulierungen" seien eine Belastung für die Industriefirmen, auch bei den Bauunternehmen würden hohe Baukosten infolge von Regulierungen die Konjunktur bremsen.
"Die deutsche Wirtschaft steht unter enormem Druck", erklärte IW-Konjunkturchef Michael Grömling.
Er rief die neue Regierung zu einer "Trendwende" auf und verwies auf das Infrastruktursondervermögen. Dieses könne die Konjunktur ankurbeln, wenn es "mit schnellen Planungsverfahren abgerufen wird".
Er forderte zudem Entlastungen für die "unter unnötig viel Bürokratie und hohen Steuern" leidenden Unternehmen.
oer/bk
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