Entwicklungsbank: US-Zölle und deutsche Wirtschaftskrise belasten Zentraleuropa

(AFP) Die Zölle von US-Präsident Donald Trump in Verbindung mit der schwachen Konjunktur in Deutschland belasten die Volkswirtschaften in Zentraleuropa. "Die jüngsten Änderungen in der US-Handelspolitik haben nur sehr wenige Länder unberührt gelassen", sagte Beata Javorcik, Chefvolkswirtin der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), am Dienstag.

Für die Länder Zentraleuropas wirke sich dabei insbesondere ihre starke Abhängigkeit von Deutschland aus.

Die deutsche Wirtschaft steckt seit zwei Jahren in der Rezession und für 2025 sieht es angesichts des US-Handelskrieges ebenfalls nicht gut aus. Viele mitteleuropäische Staaten und Balkanländer sind wiederum auf ihre Geschäfte mit Deutschland angewiesen.

Sie spürten den Effekt von Trumps Zöllen "indirekt über den deutschen Markt", sagte Javorcik.

Die tschechischen Ausfuhren nach Deutschland machen ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus, in Nordmazedonien sind es 20 Prozent, wie Javorcik betonte. Auch in der Slowakei und in Ungarn ist der Anteil hoch, in Polen und Slowenien ist er geringer, aber dennoch bedeutend.

Auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China trübt die Wachstumsaussichten in der Region.

Mit Blick auf die Entspannung zwischen Washington und Peking sowie das Abkommen der USA mit Großbritannien äußerte Javorcik jedoch auch Optimismus. Es könne nun auf eine Einigung der EU mit Trump gehofft werden, "welche die Wachstumsaussichten für die Europäische Union verbessern würde".

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