2025-05-19 15:33:30
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Wie ernst ist die Krebsdiagnose von Ex-US-Präsident Biden?

(AFP) Ex-US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben seines Büros an einer aggressiven Form von Prostatakrebs erkrankt. Die Nachricht löste Anteilnahme und Genesungswünsche aus.

Gleichzeitig weckte sie erneut Zweifel an Bidens Gesundheitszustand während seiner Präsidentschaft und seiner - schließlich zurückgezogenen - erneuten Kandidatur im vergangenen Jahr.

Wie lautet die Diagnose?

Nach Angaben seines Büros wurde bei dem 82-Jährigen Prostatakrebs diagnostiziert, der bereits in die Knochen gestreut hat.

Laut der American Cancer Society ist Prostatakrebs bei Männern die häufigste Krebsart.

Besonders bei älteren Männern ist sie verbreitet - etwa 80 Prozent aller Männer haben Studien zufolge Krebszellen in der Vorsteherdrüse.

Bei einer frühzeitigen Diagnose ist Prostatakrebs gut behandelbar. Allerdings ist Bidens Erkrankung offensichtlich schon weit fortgeschritten, da sich Metastasen in den Knochen gebildet haben.

Zudem ist er besonders aggressiv: Laut seinem Büro ist Biden an einem Karzinom mit einem Gleason-Score von 9 auf einer zehnstufigen Skala erkrankt.

Um die Aggressivität einstufen zu können, nehmen Ärzte mehrere Gewebeproben. Ein Gleason-Score von 9 bedeutet, "dass die Zellen sehr abnormal aussehen und der Krebs voraussichtlich rasch wachsen wird", sagt Krebsforscher Justin Stebbing von der britischen Anglia Ruskin-Universität.

Wie sind die Prognosen und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die von AFP befragten Experten betonen, dass sie nur allgemeine Aussagen treffen können, da sie Bidens Gesundheitszustand nicht im Detail kennen.

Generell lässt sich sagen, dass 97 Prozent der Betroffenen fünf Jahre nach Erhalt ihrer Diagnose noch leben.

Hat der Krebs allerdings bereits in die Knochen gestreut, liegt die Überlebensrate nach fünf Jahren laut Experte Stebbing nur noch bei 28 bis 33 Prozent.

"Metastasenbildender Prostatakrebs kann nicht geheilt werden", sagt die Onkologin Natacha Naoun vom französischen Gustave-Roussy-Institut.

"Eine Behandlung kann die Lebenserwartung jedoch erhöhen."

Nach Angaben seines Büros prüft Biden derzeit gemeinsam mit seinen Ärzten und seiner Familie die Behandlungsoptionen. Sein Karzinom scheine für eine Hormontherapie empfänglich zu sein, was eine wirksame Behandlung möglich mache, erklärte sein Büro.

Laut Krebs-Experte Stebbing können Medikamente, die Hormone wie etwa Testosteron hemmen, die Erkrankung zeitweise unter Kontrolle bringen.

Allerdings lasse die Wirkung dieser Medikamente nach zwei bis drei Jahren nach und es müsse über andere Behandlungsformen nachgedacht werden.

Dazu gehört eine Chemotherapie. Bei Patienten in Bidens Alter stellt diese allerdings ein hohes Risiko dar.

Andere Optionen sind Bestrahlungen oder eine Operation.

Wäre eine frühere Diagnose möglich gewesen?

Die Bekanntgabe von Bidens Krebs-Diagnose könnte politischen Wirbel auslösen.

Wegen eines neuen Buches, in dem es um seine schließlich zurückgezogene Präsidentschaftskandidatur im vergangenen Jahr geht, ist Bidens Gesundheitszustand derzeit ohnehin gerade ein heiß diskutiertes Thema.

Dass ein während seiner erst im Januar zuende gegangenen Amtszeit als US-Präsident medizinisch so eng überwachter Mann wie Biden nun Krebs im fortgeschrittenen Stadium hat, wirft die Frage auf, ob die Krankheit nicht bereits früher hätte festgestellt werden können.

"Nicht notwendigerweise", sagt dazu der Krebsexperte Stebbing. Ohne die Details zu kennen, sei es zwar schwer zu sagen, "aber bei dieser Art von Prostatakrebs kann in einem Jahr sehr viel passieren".

"Wir können nicht ausschließen, dass es eine aggressive Form ist, die sich schnell entwickelt hat", sagt auch Onkologin Naoun.

Normalerweise werde Prostatakrebs aber früher entdeckt. Nur zehn Prozent der Fälle werden erst im metastasierenden Stadium diagnostiziert, erläutert die Expertin.

gt/ck

KW

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