Gegen russischen Einfluss: EU plant stärkere Präsenz im Schwarzen Meer

(AFP) Die EU hat angekündigt, künftig im Schwarzen Meer mehr Präsenz zu zeigen, um dem russischen Einfluss in der Region entgegenzutreten. Brüssel plant eine "engere Zusammenarbeit" mit den Anrainerstaaten - ausgenommen Russland - und plant die Einrichtung eines "Zentrums für maritime Sicherheit" in der Region, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Strategiepapier der EU-Kommission hervorgeht.

Darin wird auch eine Stärkung der Handelsbeziehungen, Informationsaustausch sowie die Zusammenarbeit mit den Küstenwachen der Ukraine, Moldaus, Georgiens, der Türkei, Armeniens und Aserbaidschans erwähnt.

"Eine aktive Rolle der Europäischen Union ist für die Förderung von Sicherheit und Frieden in der Schwarzmeerregion von entscheidender Bedeutung, insbesondere angesichts des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine", erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas nannte das Sicherheitszentrum "Europas Frühwarnsystem im Schwarzen Meer", mit dessen Hilfe kritische Infrastruktur wie Offshore-Anlagen und Unterseekabel geschützt werden sollen.

Das Schwarze Meer ist eine wichtige Handelsroute für die Ukraine, eine der größten Produzenten landwirtschaftlicher Produkte weltweit.

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als drei Jahren ist das Binnenmeer jedoch teilweise zu einem Kriegsschauplatz geworden.

Der Plan der EU sieht die Aufwertung von Häfen, Eisenbahn- und Straßenverbindungen vor, um die "militärische Mobilität" zu verbessern, damit "Soldaten und Ausrüstung dort sein können, wo sei gebraucht werden, wenn sie gebraucht werden", verdeutlichten Kallas.

Die verstärkte Präsenz im Schwarzen Meer soll zudem, in Zusammenarbeit mit der Nato, beim Kampf gegen die Umgehung der Russland auferlegten Sanktionen helfen. Russland nutzt eine sogenannte Schattenflotte, um die westlichen Sanktionen für Ölexporte zu umgehen.

ma/kbh