2025-06-04 12:26:51
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Kreml: Keine Schäden durch Angriff auf Kertsch-Brücke - Kellogg warnt vor Eskalation

(AFP) Der ukrainische Angriff auf die Kertsch-Brücke, die das russische Festland und die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim verbindet, hat russischen Angaben zufolge keine Schäden verursacht. Es habe zwar eine Explosion gegeben, räumte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch mit Blick auf den Vorfall vom Vortag ein.

Aber "nichts ist beschädigt worden, die Brücke funktioniert", betonte er. Russischen Staatsmedien zufolge war die Brücke am Dienstag etwa vier Stunden lang für den Verkehr gesperrt.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte den Angriff am Dienstag für sich reklamiert.

Der SBU teilte mit, schwere Schäden angerichtet zu haben und verbreitete ein Video, das eine Unterwasserexplosion in der Nähe eines Brückenpfeilers zeigt. Die Echtheit des Videos konnte nicht überprüft werden.

Die 19 Kilometer lange Brücke wurde vier Jahre nach der Annexion der Krim durch Russland fertiggestellt und 2018 von Präsident Wladimir Putin persönlich eingeweiht - und ist somit für Russen wie Ukrainer auch von besonderer symbolischer Bedeutung.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 wurde die Brücke schon zwei Mal durch Angriffe beschädigt, zu denen sich Kiew bekannte: im Oktober 2022 durch eine Lkw-Bombe und im Juli 2023 durch Marinedrohnen.

Mittlerweile haben die russischen Behörden die Überwachung der strategisch wichtigen Brücke, über die die russische Armee Soldaten und militärische Ausrüstung auf die Krim transportiert, deutlich verstärkt.

Am Wochenende hatte die Ukraine zudem eigenen Angaben zufolge erstmals "großangelegte Angriffe" auf vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet ausgeführt und dort zahlreiche Kampfbomber getroffen.

Angegriffen wurde demnach unter anderem die Belaja-Luftwaffenbasis in Ostsibirien, die rund 4200 Kilometer von der Ukraine entfernt ist.

Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, warnte mit Blick auf die Angriffe vor einem zunehmenden Risiko einer Eskalation.

"Das Risiko steigt erheblich", sagte Kellogg im Fernsehsender Fox News am Dienstag (Ortszeit). "Wenn man einen Teil des nationalen Überlebenssystems eines Gegners angreift, nämlich seine nukleare Triade, bedeutet das, dass das Risiko steigt, weil man nicht weiß, wie die andere Seite reagieren wird", betonte Kellogs.

Bei Angriffen auf die nukleare Triade komme es nicht so sehr auf den Schaden an, der dieser zugefügt werde,  sondern "auf die psychologische Wirkung", fügte er hinzu.

Die nukleare Triade eines Landes umfasst das Atomwaffenarsenal zu Lande, zu Wasser und in der Luft.

Kiew befürchtet derzeit eine russische Großoffensive in ihrer nordöstlichen Grenzregion Sumy. Selenskyj erklärte jüngst, Russland habe dort mehr als 50.000 Soldaten zusammengezogen.

Am Samstag ordneten die Behörden eine Evakuierung von elf Ortschaften in der an Russland grenzenden Region an.

Die russische Armee gab indes am Mittwoch die Einnahme eines weiteren Dorfes in Sumy bekannt. Das etwa drei Kilometer südlich der russischen Grenze gelegen Dorf Kindratiwka sei "befreit" worden, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwoch.

Moskau plant eigenen Angaben zufolge in Sumy die Errichtung einer "Pufferzone", um ukrainische Vorstöße insbesondere in der benachbarte russische Region Kursk zu verhindern.

Dort hatte die Ukraine im vergangenen Sommer eine Überraschungsoffensive gestartet, die russische Armee eroberten das Territorium jedoch nach und nach wieder zurück.

kbh/ jes

KW

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