Stiftung GHF: Verteilzentren für Hilfsgüter im Gazastreifen wieder geöffnet
(AFP) Die umstrittene Stiftung GHF hat nach eigenen Angaben ihre Verteilzentren für Hilfsgüter im Gazastreifen wieder geöffnet. Sie habe im Laufe des Donnerstags bereits "1,4 Millionen Mahlzeiten" ausgegeben, teilte die GHF-Pressestelle der Nachrichtenagentur AFP mit.
Nachdem dutzende Menschen nahe zweier GHF-Zentren durch mutmaßlich israelische Schüsse getötet worden waren, hatte die Stiftung ihre Ausgabe von Hilfsgütern am Mittwoch zunächst gestoppt.
Die von den USA und Israel unterstützte GHF hatte am 26. Mai ihre Arbeit im Gazastreifen aufgenommen und eröffnete vier Ausgabezentren im Süden und im Zentrum des Palästinensergebiets.
Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern jedoch die Kooperation mit der Stiftung, der sie vorwerfen, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten.
Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas beschuldigt Israel, am Sonntag durch Beschuss 31 Zivilisten nahe eines GHF-Verteilzentrums getötet und 176 weitere verletzt zu haben.
Die GHF sprach von "Falschmeldungen", die israelische Armee bestritt Schüsse auf Menschen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wurden am Dienstag 27 weitere Menschen nahe eines Verteilzentrums getötet.
Die israelischen Streitkräfte erklärten, Schüsse in die Nähe von Verdächtigen abgefeuert zu haben. Der Vorfall werde untersucht.
Weitere Kritik an der Stiftung GHF wurde am Donnerstag laut, als rund 100 Mitarbeitende der Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) gegen eine "Militarisierung" humanitärer Hilfe im Gazastreifen protestierten.
Das neue System der Hilfslieferungen durch die GHF sei "nicht nur ineffizient, sondern vor allem gefährlich und entmenschlichend, was zu zahlreichen Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung führt", kritisierte der Chef von MSF-Schweiz, Stephen Cornish.
MSF habe seit dem 7. Oktober 2023 bereits elf Mitarbeitende in Gazastreifen durch israelische Angriffe verloren, heißt es in einer Erklärung der Organisation.
MSF sei der Ansicht, dass "nur ein dauerhafter Waffenstillstand und die sofortige Öffnung der Grenzen für humanitäre Hilfe - einschließlich Nahrungsmittel, medizinische Hilfsgüter und Treibstoff - diese (...) Katastrophe mildern können".
Die Hamas hatte mit ihrem brutalen Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst.
Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in das Palästinensergebiet verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor.
Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 54.600 Menschen getötet.
ha/mhe
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