EU bedauert US-Sanktionen gegen IStGH "zutiefst"
(AFP) Nach den US-Sanktionen gegen vier Richterinnen des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) haben die EU-Spitzen sich hinter das Gericht gestellt. Die EU unterstütze den IStGH als "Eckpfeiler" der internationalen Justiz "nachdrücklich", erklärte EU-Ratspräsident António Costa am Freitag im Onlinedienst Bluesky.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Bluesky, die Kommission unterstütze das Gericht "und seine Beamten uneingeschränkt".
Der IStGH gebe "den Opfern eine Stimme", erklärte von der Leyen. "Er muss frei und ohne Druck handeln können", forderte sie.
Eine Sprecherin ergänzte, die EU-Kommission bedauere die Entscheidung der USA "zutiefst". Die Kommission werde den Schutz des Gerichts und seiner Mitarbeiter "uneingeschränkt" unterstützen.
Die USA hatten am Donnerstag angekündigt, mögliche Vermögenswerte der vier Richterinnen in den USA einzufrieren.
US-Außenminister Marco Rubio begründete dies mit dem Schutz der Souveränität der USA, Israels und "aller anderen Verbündeten".
Zwei der Richterinnen waren an dem Verfahren beteiligt, das zur Ausstellung eines Haftbefehls gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu führte.
Der IStGH hatte im November einen Haftbefehl gegen Netanjahu wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen erlassen, was beim engen Israel-Verbündeten USA auf heftige Kritik stieß.
Die anderen beiden Richterinnen waren an den Verfahren beteiligt, die zur Genehmigung einer Untersuchung von Vorwürfen führten, wonach US-Streitkräfte während des Krieges in Afghanistan Kriegsverbrechen begangen hätten.
Weder die USA noch Israel gehören dem IStGH an.
Costa schrieb, der IStGH wende sich "nicht gegen Nationen, sondern gegen Straflosigkeit". "Wir müssen seine Unabhängigkeit und Integrität schützen", forderte er.
Rechtsstaatlichkeit müsse "über Machtherrschaft siegen", mahnte er.
Der IStGH verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen. Er kann Haftbefehle erlassen, die in den mehr als 120 Unterzeichnerstaaten des Römischen Statuts - der vertraglichen Grundlage des Strafgerichtshofs - gültig sind.
Die Vertragsstaaten müssten also etwa Netanjahu festnehmen, sobald er ihr Territorium betritt.
ma/mid
Welcome!

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand