Nach Rücktritt der Nummer drei seiner Partei: Sánchez bittet Spanier um Verzeihung
(AFP) Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez hat das spanische Volk nach dem Rücktritt der Nummer drei seiner Sozialistischen Partei (PSOE) infolge von Korruptionsvorwürfen öffentlich um Verzeihung gebeten. Er habe "absolut nichts" von der mutmaßlichen Korruption gewusst, die den Abgeordneten Santos Cerdán zum Rücktritt gezwungen hatte, sagte Sánchez am Donnerstag vor Journalisten.
Er wolle die "Bürger, die Aktivisten und Sympathisanten der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei um Vergebung bitten, denn bis heute Morgen war ich von der Integrität Santos Cerdáns überzeugt", sagte Sánchez.
Cerdán hatte am Donnerstag seinen Rücktritt von allen Ämtern erklärt.
Grund dafür waren Vorwürfe der Verwicklung in einen Korruptionsskandal, in den bereits ein ehemaliger enger Berater von Sánchez verwickelt war. "Um die Sozialistische Partei, der dieses Land so viel zu verdanken hat, und um diese Regierung zu verteidigen, habe ich beschlossen, von allen meinen Ämtern zurückzutreten. Ich verzichte auch auf mein Mandat als Abgeordneter", erklärte Cerdán.
Gleichzeitig beteuerte er, "nie etwas Illegales getan zu haben".
Cerdán wird vorgeworfen, an der mutmaßlich unrechtmäßigen Vergabe eines öffentlichen Auftrags während der Corona-Pandemie beteiligt gewesen zu sein. Ein Richter erklärte, ein Polizeibericht liefere "stichhaltiger Beweise", dass Cerdan in Absprache mit dem ehemaligen Verkehrsminister José Luis Ábalos und dessen ehemaligem Berater Koldo García Izaguirre gehandelt habe, um sich finanzielle Vorteile zu verschaffen.
Cerdán wurde aufgefordert, am 25. Juni freiwillig vor dem Obersten Gericht auszusagen.
Der jüngste Fall verstärkt den Druck auf Spaniens Regierungschef weiter. Mehrere Menschen aus dem engeren Umfeld Sánchez' befinden sich bereits wegen Korruptionsvorwürfen im Visier der Justiz, darunter auch seine Ehefrau Begoña Gómez.
Am Sonntag hatten bei einer von der oppositionellen Volkspartei (PP) organisierten Kundgebung zehntausende Menschen gegen die Regierung von Sánchez protestiert und den Rücktritt des Ministerpräsidenten gefordert.
Die konservative PP schätzte, dass mehr als 100.000 Menschen an der Kundgebung unter dem Motto "Mafia oder Demokratie" teilnahmen.
Regierungsvertreter in Madrid sprachen von 45.000 bis 50.000 Teilnehmern.
kbh/bfi
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