UNO: Seit Ende Mai mehr als 500 Tote in Nähe von GHF-Verteilzentren im Gazastreifen
(AFP) Seit Beginn der Arbeit der umstrittenen Hilfsstiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 500 Menschen in der Nähe ihrer Verteilzentren im Gazastreifen getötet worden. Insgesamt seien seit Ende Mai 613 Menschen bei der Verteilung von Hilfsgütern getötet worden, sagte die Sprecherin von UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk, Ravina Shamdasani, am Freitag in Genf.
509 von ihnen seien "in der Nähe von Verteilzentren der GHF" gestorben, fügte sie hinzu.
Die übrigen Menschen seien "in der Nähe von Konvois der UNO und anderer Organisationen" getötet worden, sagte Shamdasani. Es handele sich allerdings um vorläufige Zahlen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte habe bereits neue Meldungen über Getötete erhalten, die nun geprüft würden. Die Prüfung sei aufgrund fehlenden Zugangs zum Gazastreifen schwierig, fügte sie hinzu.
Die UN-Sprecherin machte die israelische Armee für die Todesfälle verantwortlich.
"Es ist klar, dass das israelische Militär Palästinenser bombardiert und beschossen hat, die versucht haben, die Verteilstellen zu erreichen", sagte Shamdasani. Sie forderte Zugang zum Gazastreifen und eine unabhängige Untersuchung, um die genaue Zahl der Toten feststellen und die Verantwortlichen zu identifizieren zu können.
Israel hatte Anfang März eine Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt.
Erst Ende Mai wurde die Blockade teilweise wieder aufgehoben. Die neu gegründete Privatstiftung GHF, die von den USA und Israel unterstützt wird, nahm daraufhin ihre Arbeit auf und eröffnete vier Verteilzentren im Süden und im Zentrum des Palästinensergebiets.
Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung.
Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen. Mehrere Hilfsorganisation, darunter Ärzte ohne Grenzen und Save the Children, forderten zuletzt, dass die GHF ihre Arbeit einstellt und die Verteilung von Hilfsgütern wieder von der UNO koordiniert wird.
An den Verteilzentren der GHF kommt es immer wieder zu Chaos und Gewalt.
GHF-Präsident Johnnie Moore erklärte am Donnerstag, es habe "keine gewaltsamen Zwischenfälle" in den Verteilzentren oder in ihrer unmittelbaren Nähe gegeben.
hue/mid
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