Brandanschlag auf Synagoge in Melbourne: Australien und Israel verurteilen Tat

(AFP) Nach einem Brandanschlag auf eine Synagoge im australischen Melbourne haben die Regierungschefs von Australien und Israel die Tat verurteilt. "Der Brandanschlag der vergangenen Nacht (...) ist feige, ein Akt der Gewalt und von Antisemitismus und hat in der australischen Gesellschaft keinen Platz", erklärte Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese am Samstag.

Er hoffe, dass der flüchtige Täter bald vor Gericht gestellt werden könne.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte die Tat in einer Erklärung "verwerflich". Zudem habe es in Melbourne einen weiteren "gewaltsamen Angriff" gegeben.

"Pro-palästinensische Randalierer" hätten ein israelisches Restaurant in der südostaustralischen Stadt angegriffen. Netanjahu forderte die australische Regierung dazu auf, "mit aller Härte des Gesetzes" gegen die Täter vorzugehen und weitere "antisemitische Angriffe" dieser Art zu verhindern.

Der Angriff auf die Synagoge ereignete sich nach Angaben der Polizei am Freitagabend.

Demnach zündete ein Mann die Tür des Gotteshauses, in dem rund 20 Gläubige am Sabbat zusammengekommen waren. Die Menschen konnten durch die Hintertür fliehen, niemand wurde verletzt.

Der mutmaßliche Täter konnte fliehen. Seine Motive würden ermittelt.

In Melbourne und Sydney hat es in den vergangenen Monaten mehrere antisemitische Anschläge gegeben.

Im Dezember setzten Maskierte eine Synagoge in einem Vorort von Melbourne in Brand.

Die Zahl der antisemitischen Vorfälle ist im vergangenen Jahr weltweit auf einen neuen Höchststand gestiegen, wie die US-Organisation Anti-Defamation League (ADL) im Mai erklärt hatte.

Bereits vor Beginn des durch den Hamas-Großangriff auf Israel ausgelösten Gaza-Kriegs hatte die Zahl der antisemitischen Vorfälle demnach zugenommen - nach dem 7. Oktober 2023 folgte laut ADL "ein Tsunami des Hasses gegen jüdische Gemeinden auf der ganzen Welt".

kü