2025-07-08 11:06:55
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Rotes Kreuz: Tödliche Vorfälle nahe Gaza-Hilfszentren überlasten Gesundheitssystem

(AFP) Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat angesichts der wiederholten Zwischenfälle in der Nähe von Verteilzentren für Hilfsgüter im Gazastreifen vor einer Überlastung des dortigen Gesundheitssystems gewarnt. Der "starke Anstieg" von Todesopfern und Verletzten bei Angriffen auf Hilfesuchende habe das ohnehin stark geschwächte Gesundheitssystem in dem Palästinensergebiet im vergangenen Monat überfordert, teilte das IKRK am Dienstag mit.

Seit der Eröffnung der Hilfszentren der von den USA und Israel unterstützten Stiftung GHF seien in dem Feldkrankenhaus des IKRK im Süden des Gazastreifens 200 Todesfälle registriert worden.

Außerdem seien dort mehr als 2200 Patienten mit Schussverletzungen behandelt worden, die meisten von ihnen nach sogenannten Massenanfällen von Verletzten. "Das Ausmaß und die Häufigkeit dieser Vorfälle sind beispiellos", erklärte das IKRK.

Das gesamte Personal in dem Feldkrankenhaus sei in die Notversorgung eingebunden.

Physiotherapeuten und Reinigungskräfte unterstützen demnach das Pflegepersonal und die Sanitäter.

Israel hatte Ende Mai eine Anfang März verhängte Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgehoben. Daraufhin nahm die GHF ihre Arbeit auf und eröffnete vier Verteilzentren im Süden und im Zentrum des Palästinensergebiets.

Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung.

Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen.

An den Verteilzentren kommt es immer wieder zu Chaos und Gewalt. Nach jüngsten Angaben des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte wurden nahe GHF-Verteilzentren mehr als 500 Menschen getötet.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas beschuldigte die israelische Armee schon mehrfach, Zivilisten durch Schüsse getötet zu haben, die auf dem Weg zu einem Verteilzentrum waren.

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, nahe den Hilfszentren auf "Verdächtige" geschossen zu haben, die eine "Bedrohung" dargestellt hätten. Für die tödlichen Vorfälle machte die Armee die Hamas verantwortlich.

Aufgrund der Zugangsbeschränkungen im Gazastreifen ist es äußerst schwierig, die Informationen beider Seiten unabhängig zu prüfen.

Das Gesundheitssystem des Gazastreifens steht seit Monaten kurz vor dem Zusammenbruch.

Fast alle Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sind entweder außer Betrieb oder nur teilweise funktionsfähig. Angesichts der israelischen Beschränkungen für die Lieferung von Waren und Hilfsgütern mangelt es in dem Küstengebiet an Medikamenten, medizinischem Material und Treibstoff, der für den Betrieb der Generatoren in den Krankenhäusern benötigt wird.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.

Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1210 Menschen getötet. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor.

Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden mehr als 57.500 Menschen getötet.

bfi/dja

KW

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