GHF-Stiftung: 20 Tote an Hilfszentrum im Gazastreifen

(AFP) Im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben der von den USA und Israel unterstützten Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) 20 Menschen in einem Gedränge an einem Hilfszentrum ums Leben gekommen. "Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wurden 19 der Opfer in einem chaotischen und gefährlichen" Gedränge "niedergetrampelt und eines erstochen", erklärte die Stiftung am Mittwoch.

Sie machte "Unruhestifter" für den Vorfall in Chan Junis verantwortlich.

Es gebe "glaubwürdige Gründe" für die Annahme, dass bewaffnete und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas nahestehende Menschen die Unruhen absichtlich schürten, hieß es weiter. Aus einem Krankenhaus der Region verlautet, es gebe neun Todesopfer, darunter mehrere Kinder.

"Israelische Kräfte" hätten das Feuer eröffnet.

Israel hatte Anfang März eine Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt. Erst Ende Mai wurde die Blockade teilweise wieder aufgehoben.

Die neu gegründete Stiftung GHF nahm daraufhin ihre Arbeit auf und eröffnete mehrere Verteilzentren in dem Palästinensergebiet. Die UNO und große Hilfsorganisationen verweigern die Kooperation mit der Stiftung.

Sie werfen ihr vor, sich nach den Plänen der israelischen Armee auszurichten und damit gegen grundlegende humanitäre Prinzipien zu verstoßen.

Von der UNO hieß es am Dienstag, seit Ende Mai seien im Gazastreifen 876 Menschen bei dem Versuch getötet worden, Lebensmittel zu beschaffen.

674 von ihnen hätten sich "in der Nähe" von GHF-Standorten befunden, als sie zu Tode kamen.

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