Aktivisten melden mehr als 350 Tote nach Kämpfen in syrischer Provinz Suwaida
(AFP) Bei den gewalttätigen Zusammenstößen unterschiedlicher Volksgruppen und der Armee in der südsyrischen Provinz Suwaida sind nach Angaben von Aktivisten seit dem Wochenende mehr als 350 Menschen getötet worden. Seit dem Beginn der Kämpfe am Sonntag seien 79 drusische Kämpfer und 55 Zivilisten getötet wurden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mit.
Die Aktivisten warfen Angehörigen des Verteidigungs- und Innenministeriums vor, 27 der Zivilisten bei "Hinrichtungen" getötet zu haben.
Außerdem seien 189 Angehörige des Verteidigungs- und Innenministeriums sowie 18 beduinische Kämpfer getötet worden, erklärten die Aktivisten. Zuvor hatte die Beobachtungsstelle die Zahl der Todesopfer mit 300 angegeben.
Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort.
Ihre Angaben können oft nicht unabhängig überprüft werden.
Unter den Todesopfern sei auch der Medienvertreter Hassan al-Saabi, erklärte die Beobachtungsstelle. Die syrische Journalistengewerkschaft erklärte in einer Stellungnahme, Saabi sei in der Provinz Suwaida "bei der Ausübung seiner beruflichen Pflichten" von "gesetzlosen Banden" erschossen worden.
Für wen er gearbeitet hatte, wurde nicht gesagt.
In der südlichen Provinz Suwaida waren am Sonntag Kämpfe zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen ausgebrochen. Die islamistische Regierung in Damaskus schickte daraufhin am Montag Soldaten in die Provinz Suwaida.
Am Dienstagmorgen rückten die Regierungstruppen in die gleichnamige Provinzhauptstadt vor, darunter auch in zivil gekleidete Kämpfer. Kurz danach eskalierte die Gewalt.
Am Mittwochabend erklärte die syrische Regierung dann, die Armee habe mit ihrem Abzug aus der Stadt Suwaida begonnen.
Der Abzug sei Teil einer Waffenruhe-Vereinbarung, erklärte das Verteidigungsministerium in Damaskus. Ob auch die übrigen Sicherheitskräfte der islamistischen syrischen Regierung die Stadt verlassen, wurde nicht mitgeteilt.
Laut dem vom syrischen Innenministerium veröffentlichten Text der Waffenruhe-Vereinbarung wurde eine "vollständige und sofortige Einstellung aller Militäreinsätze" zugesagt.
Ein Ausschuss aus Regierungsvertretern und religiösen Anführern der Drusen soll demnach die Umsetzung der Vereinbarung überwachen. In dem Konflikt gefangen genommene Menschen sollen freikommen und nach Vermissten soll gesucht werden.
kbh
Welcome!

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand