Befragung: Rund ein Drittel der Unternehmen erwartet Bedeutungsverlust von US-Markt
(AFP) Jedes dritte Industrieunternehmen rechnet laut einer Befragung damit, dass der US-Markt an Bedeutung verlieren wird. Zugleich erwartet fast keine Firma grundsätzlich weniger Handel, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte.
Je rund 40 Prozent der befragten Unternehmen gehen von wachsenden Absatzchancen im EU-Binnenmarkt und in Indien aus. Dem chinesischen Markt rechnen 25 Prozent eine zunehmende Bedeutung für ihr Unternehmen zu - zugleich erwarten 17 Prozent, dass dieser an Bedeutung verliert.
Eine Zunahme der Handelsbeziehungen mit den USA erwarten unterdessen nur 17 Prozent der Unternehmen, wie das Ifo-Institut weiter mitteilte.
Mit mehr als 60 Prozent berichtet die Mehrheit der Firmen von negativen Folgen der von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle. Auch unter den Firmen mit US-Standorten nennen mehr als 80 Prozent negative Auswirkungen.
Von den Importaufschlägen sind der Maschinenbau und die Metallerzeugung mit 87 beziehungsweise 68 Prozent besonders betroffen.
Die US-Zölle seien "ein tiefgreifender handelspolitischer Schock", der Unternehmen zu einer Neuausrichtung ihrer Investitionen zwinge, erklärte Ifo-Handelsexperte Andreas Baur. Der Befragung zufolge haben bereits fast 30 Prozent der Unternehmen mit Investitionsplänen in den USA Projekte verschoben.
15 Prozent der Firmen strichen Projekte komplett. Auch in Deutschland würden Unternehmen wegen der Zollpolitik Projekte verschieben (21 Prozent) oder Investitionen absagen (acht Prozent).
Als Konsequenz der US-Zölle erwarten 59 Prozent der Unternehmen überdies, dass chinesische Anbieter "verstärkt auf europäische Märkte drängen" - das erhöhe den Wettbewerbsdruck, erklärte das Institut weiter.
Die Politik müsse "für verlässliche Rahmenbedingungen sorgen und den Zugang zu neuen Märkten erleichtern", erklärte die Leiterin des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, Lisandra Flach. "Die EU sollte das Mercosur-Abkommen zügig ratifizieren, weitere Handelsabkommen vorantreiben und gleichzeitig Barrieren im Binnenmarkt abbauen."
oer/pe
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