Ukraine beschlagnahmt für Getreideexport von Halbinsel Krim genutzten Frachter

(AFP) Ukrainische Behörden haben eigenen Angaben zufolge einen Frachter beschlagnahmt, der illegal Getreide von der von Russland annektierten Halbinsel Krim exportiert habe. Die unter kamerunischer Flagge fahrende "Usko MFU" sei mindestens zweimal in den Hafen von Sewastopol eingefahren, nachdem sie zuvor ihr Ortungssystem deaktiviert hatte, erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag.

Beim ersten Mal, im November 2023, sei das Schiff mit 3000 Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse für ein türkisches Unternehmen beladen wieder ausgelaufen, hieß es weiter.

Ende Mai 2024 sei das Schiff ein zweites Mal in den wichtigsten Hafen der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim eingelaufen, wo es Ware aus der Türkei auslud, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter.

Dann verließ es den Hafen und gab als Ziel Istanbul an.

Nachdem das Schiff am 2. Juli sein Ortungssystem reaktiviert hatte, lief es in einen moldauischen Hafen ein, erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Abschalten des Ortungssystems stelle "einen groben Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften im Seeverkehr dar".

Das Schiff wurde den Angaben zufolge schließlich aufgebracht, als es "in die Gewässer des (ukrainischen) Hafens Reni" in der Nähe von Odessa einfuhr.

Der aus Aserbaidschan stammende Kapitän sei festgenommen worden. Ihm werde zur Last gelegt, gegen ukrainisches Gesetz verstoßen zu haben, das es verbietet, in die von Russland besetzten ukrainischen Gebiete einzureisen oder sie zu verlassen.

Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge befanden sich zwölf weitere nicht-ukrainische Besatzungsmitglieder an Bord.

kbh/jes