Angriff auf Golanhöhen: Drusen distanzieren sich von Israels Vergeltungsdrohung
(AFP) Nach dem tödlichen Raketenangriff auf die von Israel annektierten Golanhöhen am Wochenende haben sich Vertreter der dort lebenden Drusen von israelischen Vergeltungsdrohungen distanziert. Der Tod von zwölf Kindern und Jugendlichen dürfe nicht als politischer "Vorwand" genutzt werden, warnten Gemeindevertreter am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor mit einer "harten Antwort" auf den Raketenbeschuss gedroht.
"Wir lehnen es ab, dass auch nur ein einziger Tropfen Blut unter dem Vorwand vergossen wird, unsere Kinder zu rächen", hieß es in der Erklärung weiter.
Die Religion der Drusen verbiete "jegliche Form des Tötens und der Rache". Die meisten der rund 11.000 Einwohner des betroffenen Dorfs Madschdal Schams sehen sich weiter Syrien zugehörig, auch Jahrzehnte nach der international nicht anerkannten israelischen Besetzung der Golanhöhen.
Israel und die USA machen die libanesische Hisbollah-Miliz für den Raketenbeschuss verantwortlich, diese weist die Vorwürfe zurück.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen kommt es immer wieder zu Kämpfen mit der Hisbollah an der Grenze zum Libanon und auf den Golanhöhen, bei denen auf israelischer Seite nach Militärangaben bislang 22 Soldaten und 24 Zivilisten getötet wurden.
Im Libanon starben nach AFP-Zählungen 527 Menschen.
jhm/ck
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