Chemikalien in Jacken und Kosmetika: EU beschränkt Nutzung von PFAS-Untergruppe

(AFP) Die Europäische Kommission hat eine Beschränkung der Nutzung einer Untergruppe der gesundheitsschädlichen PFAS-Chemikalien angekündigt. Produkte wie Regenjacken, Essensverpackungen und Kosmetika dürfen in der EU künftig nicht mehr die chemische Verbindung Perfluorhexansäure (PFHxA) oder direkt verwandte Substanzen enthalten, wie die Kommission am Donnerstag mitteilte.

Die Chemikalien sind extrem langlebig und verschmutzen deshalb etwa das Trinkwasser.

"Ihre Verwendung in bestimmten Produkten stellt ein inakzeptables Risiko für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar", begründete die Kommission ihre Entscheidung auf Empfehlung der europäischen Chemiebehörde ECHA.

Die Industrie in der EU darf die PFHxA-Verbindungen aber weiter einsetzen, etwa in Halbleitern, Batterien und Kraftstoffzellen für Wasserstoff.

Die breitere Abkürzung PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, eine große Gruppe von synthetisch hergestellten Molekülen. Wegen ihrer Hitzebeständigkeit und Undurchlässigkeit kommen sie bereits seit den 40er Jahren zum Einsatz.

Sie sorgen unter anderem dafür, dass Regenjacken, Verpackungen und Wimperntusche wasserabweisend sind. Die Chemikalien sind praktisch unzerstörbar und werden deshalb in der Industrie geschätzt.

Sie reichern sich aber auch in der Natur und im menschlichen Körper an.

Weltweit sind tausende PFAS-Verbindungen bekannt. Die nun teilweise verbotene Perfluorhexansäure setzten die Hersteller nach Einschätzung aus Brüssel ein, nachdem die EU 2020 eine weitere PFAS-Untergruppe verboten hatte - und könnte nun ihrerseits durch andere Chemikalien ersetzt werden.

Umwelt- und Gesundheitsverbände sprechen sich deshalb für ein umfassendes PFAS-Verbot aus.

jhm/pe