Behörden in Kiew: In Russland inhaftierte ukrainische Journalistin gestorben
(AFP) Eine von den russischen Behörden inhaftierte ukrainische Journalistin ist nach ukrainischen Angaben in Russland gestorben. Leider hätten sich die Informationen über den Tod der Journalistin Victoria Roschtschyna bestätigt, sagte der Sprecher der zuständigen Koordinierungsstelle für Kriegsgefangene, Petro Jazenko, am Donnerstag.
Es sei aber "zu früh", um über die Umstände ihres Todes zu sprechen. Die ukrainischen Behörden arbeiteten daran, diese zu ermitteln.
Roschtschyna war als freie Mitarbeiterin für verschiedene unabhängige Nachrichtenmedien tätig, darunter die Nachrichtenseite "Ukrainska Prawda".
Zudem hatte sie mit dem ukrainischen Dienst des US-finanzierten Medienunternehmens Radio Free Europe zusammengearbeitet. Für ihre mutige Berichterstattung aus der Ostukraine wurde sie 2022 von der Stiftung International Women's Media Foundation mit einem Preis ausgezeichnet.
Die Journalistin war im August vergangenen Jahres während ihrer Recherchen in der von Russland besetzten Ostukraine verschwunden.
Bis zum Frühjahr galt sie als vermisst. Nach Angaben der wichtigsten Journalistengewerkschaft der Ukraine erhielt ihr Vater im April einen Brief vom russischen Verteidigungsministerium, demzufolge die 27-Jährige in russischem Gewahrsam war.
Die Umstände ihrer Festnahme wurden allerdings nicht bekannt gegeben. Auch wurden in dem Schreiben keine Details zu ihrem Aufenthaltsort mitgeteilt.
Das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazona berichtete, Roschtschyna sei bei einem Transport von einem Gefängnis in der nahe der ukrainischen Grenze gelegenen Stadt Taganrog nach Moskau gestorben.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen zeigte sich in den Onlinenetzwerken "schockiert" über den Tod der Journalistin und sprach deren Angehörigen ihr Beileid aus.
Nach ukrainischen Angaben sind mehr als zwei Dutzend ukrainische Medienvertreter in russischen Gefängnissen inhaftiert.
Verhandlungen über ihre Rückkehr sind demnach im Gange.
kas/kü
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