Selenskyj wirft Verbündeten angesichts Berichten über nordkoreanische Soldaten in Russland Passivität vor

(AFP) Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seinen Verbündeten am Freitag Passivität angesichts der Mobilisierung nordkoreanischer Soldaten in Russland vorgeworfen und erneut die Erlaubnis zum Angriff mit westlichen Waffen mit größerer Reichweite auf Ziele in Russland gefordert.

"Wir sehen jeden Ort, an dem Russland diese nordkoreanischen Soldaten auf seinem Territorium sammelt - alle ihre Lager. Wir könnten präventiv angreifen, wenn wir die Fähigkeit hätten, weit genug anzugreifen", sagte Selenskyj am Freitag in seiner abendlichen Ansprache.

Er warf Kiews Verbündeten vor, "nur darauf zu warten, dass das nordkoreanische Militär anfängt, die Ukrainer anzugreifen", anstatt "die Langstreckenfähigkeit bereitzustellen, die so notwendig ist".

Die US-Regierung geht laut Außenminister Antony Blinken davon aus, dass 10.000 nordkoreanische Soldaten nach Russland geschickt wurden.

8000 von ihnen sind demnach bereits in die russische Region Kursk an der Grenze zur Ukraine verlegt worden. Weder Moskau noch Pjöngjang haben bislang die Berichte über eine Entsendung Tausender nordkoreanischer Soldaten dementiert.

Selenskyj drängt die USA und Großbritannien seit Monaten, den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen gegen Ziele weit auf russischem Staatsgebiet zu erlauben.

Bisher haben die USA und Länder wie Deutschland eine Genehmigung für Angriffe auf Ziele innerhalb Russlands mit ihren Waffen aber nur für unmittelbar an die ostukrainische Region Charkiw angrenzendes Gebiet erteilt.

oer/